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Fragen von Tierbesitzern

Tierkrankenversicherung - Fragen und Antworten

Tierkrankenversicherungen sind wichtig, doch immernoch zu wenig genutzt. Vielleicht kann das Erstellen einer Info-Broschüre mit den wichtigsten Besitzerfragen helfen, Tierhalter besser aufzuklären?

  • Die Corona-Pandemie zeigt, dass Tierbesitzer auch in Krisenzeiten nicht an ihren Tieren sparen.
  • Weiterhin müssen Tierbesitzer sich auf höhere Kosten für die tiermedizinische Versorgung ihrer Vierbeiner einstellen.
  • Obwohl Tierkrankenversicherung ein großes Wachstum erfahren haben, hängt Deutschland im europäischen Vergleich immernoch hinterher.
  • Tierärzte und TFAs sollten Tierbesitzer über die Vorteile einer Krankenversicherung aufklären und darauf hinweisen, worauf sie bei der Auswahl des Tarifes zu achten haben.

Eine aktuelle, wissenschaftliche Untersuchung bestätigt es: Tierkrankenversicherungen sind auch aus ethischen Gründen eine gute Sache. Zwar zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Uelzener Versicherungen, dass knapp 80 Prozent aller Katzenhalter in Deutschland ihre Tiere operieren lassen würden, wenn durch den Eingriff die Lebensqualität verbessert wird, jedoch kommt es doch immer wieder zu Preisdiskussionen. Im Folgenden haben wir Antworten zu den häufigsten Besitzerfragen im Bezug auf Versicherungen zusammengefasst.

Tierkrankenversicherungen – Fragen und Antworten

Welcher Anbieter ist der Richtige für mein Tier?
Inzwischen sind zahlreiche Anbieter und noch mehr Tarife auf dem Markt. Diese wurden bereits von unterschiedlichen Verbrauchermagazinen wie der Stiftung Warentest und Ökotest wiederholt unter die Lupe genommen und dabei unter anderem auf Preis/Leistung und Fairness geprüft. Die Auswertungen sind online zu finden, wobei darauf zu achten ist, dass sich Tarife und ihre Bedingungen immer auch ändern können. Grundsätzlich sollten die aktuellen Versicherungskonditionen der unterschiedlichen Anbieter verglichen werden, wobei auch das Kleingedruckte zu lesen ist. Fragen zu und Erfahrungen mit einzelnen Anbietern werden derzeit vor allem online z. B. in den sozialen Netzwerken gestellt und ausgetauscht. In jedem Fall ist bei der Auswahl des Versicherers und Tarifes darauf zu achten, dass die Kostenübernahme nicht GOT-gedeckelt ist. Das bedeutet, dass der Versicherer die Kosten für eine Behandlung übernimmt, unabhängig davon, nach welchem Satz der Gebührenverordnung für Tierärzte der behandelnde Veterinär abrechnet.


Top Job:



Welche Tarife gibt es?
Die Versicherer bieten in der Regel einen teureren Krankenvollschutz an, der wie eine Art „Rundum-Sorglos-Paket“ sowohl die tierärztlichen Behandlungs- als auch Operationskosten abdeckt (Leistungskatalog checken!) und den günstigeren OP-Schutz. Dieser kommt für Kosten auf, die durch Operationen entstehen. Zu beachten gilt, was die Anbieter unter dem Begriff Operation verstehen. In der Informationsbroschüre des Versicherungsunternehmens Agila findet sich folgende Definition: „Eine Operation ist laut unseren Bedingungen ein chirurgischer Eingriff unter Narkose, der einen Schnitt sowie das Verschließen dieses Schnitts mit einer Naht beinhaltet.“ Somit sind z. B. Röntgenbilder in diesem Tarif nicht enthalten, selbst wenn sie unter Narkose angefertigt werden. Ebenso gilt es zu beachten, in welchem Umfang die oftmals zeitaufwendige Nachsorge (stationärer Aufenthalt, Verbandswechsel, Schmerzmittel, Physiotherapie) nach einer Operation abgedeckt ist.


Worauf sollte ich noch achten?
Da neben der Rasse vor allem das Alter des Tieres über die Aufnahme und den Beitragssatz entscheidet, sollten Tiere möglichst jung versichert werden. Somit ist das Thema Krankenversicherung bereits im Welpenalter eines, das es nicht auf die lange Bank zu schieben gilt. Ebenso ist zu beachten, dass die Versicherung oft erst nach einer Wartezeit von drei Monaten nach Vertragsabschluss in vollem Umfang für die tierärztlichen Leistungen aufkommt. Ebenso sollte die Versicherung dem Versicherungsnehmer eine freie Tierarztwahl zugestehen. Einige Versicherer sehen bei bestimmten Tarifen die Behandlung bei einem Haustierarzt vor, der bei Behandlungsbeginn festgelegt wird. Wird das Tier bei einem anderen Tierarzt behandelt, müssen für die Kostenübernahme bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein!


Gibt es Leistungen, die Tierkrankenversicherungen nicht übernehmen?
Ja. Es gibt nicht nur Leistungen (wie z. B. Kastrationen, Futtermittel), für die Versicherer nicht bzw. nicht vollumfänglich aufkommen, sondern auch Tiere, die aufgrund ihres Alters, der Rasse oder bestimmter Vorerkrankungen von der Versicherung ausgeschlossen sind. In diesen Fällen ist den Besitzern anzuraten, privat vorzusorgen, also monatlich einen bestimmten Betrag für mögliche Tierarztkosten zur Seite zu legen.


Gibt es eine Selbstbeteiligung?
Ja, darauf ist bei der Auswahl des Tarifs unbedingt zu achten. So gibt es Tarife, die
immer eine Selbstbeteiligung, z. B. von 20 Prozent, beinhalten, bei anderen muss der Tierhalter ab einem bestimmten Alter des Tieres einen bestimmten Anteil der Kosten selbst tragen. Ebenso ist auf die Summe zu achten, welche beim Anbieter jährlich versichert ist. (lp)

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