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Kleintierpraxis

Diätetische Maßnahmen für Hunde und Katzen mit chronischer Nierenerkrankung

Dietetic measures for dogs and cats with chronic kidney disease

Kleintierpraxis 65, 155-172

DOI: 10.2377/0023-2076-65-155

Publiziert: 03/2020

Zusammenfassung

Die Diagnose „chronische Nierenerkrankung“ (CNE) wird in der Kleintierpraxis relativ häufig gestellt. Die Nierenschädigung kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, allgemein steigt das Risiko mit zunehmendem Alter sowohl bei Hunden als auch bei Katzen an. Diätetische Maßnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Therapie der CNE, wobei insbesondere die Kontrolle der Harnstoff- und P-Spiegel im Fokus steht, um urämische Krisen zu verhindern, die Lebensqualität zu verbessern und die Überlebenszeit zu verlängern. Oberste Priorität hat dabei die Vermeidung bzw. Minderung der Hyperphosphatämie sowie des sekundären renalen Hyperparathyreoidismus durch Restriktion der P-Zufuhr. Wenngleich für diese Erkrankung etliche kommerzielle Diätfuttermittel verfügbar sind, besteht durchaus die Nachfrage nach hausgemachtem Futter (sog. „home-made-diets“) – sei es, weil aufgrund von Allergien nur ausgewählte Komponenten zum Einsatz kommen dürfen, weil die Akzeptanz der kommerziellen Futtermittel teils nicht ideal ist oder weil die Besitzer aus persönlichen Gründen das Futter lieber selbst zubereiten möchten. Die Einhaltung der Grundlagen der Diätetik bei CNE (insbesondere moderate Proteinrestriktion sowie eine angepasste Phosphor-Zufuhr) bedürfen jedoch gewisser futtermittelkundlicher Kenntnisse. Die z. B. in Foren kommunizierten „Rezepte“ für selbst zubereitete Rationen sind oftmals nicht differenziert genug, sodass insbesondere die Auswahl der Komponenten tierischer Herkunft mehr oder weniger dem Tierbesitzer obliegt. In diesem Artikel werden daher nicht nur die Grundlagen der Diätetik bei CNE, sondern auch relevante Aspekte der Futtermittelkunde sowie Tipps und Tricks für die Kommunikation mit den Tierbesitzer thematisiert.

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Kommunikation

Summary

Chronic kidney disease (CKD) is quite often diagnosed in small animal veterinary practice. The aetiology of the loss of renal function is manifold; in general, the risk increases with increasing age in both dogs and cats. Dietetic measures are an essential part of the therapy of CKD with a focus on managing blood urea and phosphorus levels. The aim is to prevent uremic crisis and prolongation of life span as well as improving the patient’s quality of life. Controlling the blood phosphorus level (i.e. the prevention of hyperphosphataemia) to prevent secondary renal hyperparathyroidism by limiting the nutritive phosphorus supply should be given the highest priority. Even though several commercial dietetic feeds for this particular nutritional purpose are available, home-made diets are quite often requested by pet owners. The reasons for asking for home-made diets are allergies against feed components, low acceptance of commercial diets or the owner’s preference for home-made diets. To make sure the home-made diets match the recommendations for the nutrition of pets with CKD (moderate protein restriction, adjusted phosphorus content), knowledge about the composition of feedstuffs is crucial. The recipes that are spread and/or discussed in internet platforms are often not specific enough so pet owners need to choose the feedstuffs of animal origin on their own. Therefore, this article not only covers the principles of dietetic measures for dogs and cats suffering from CKD but also deals with the relevant nutrient content of feed components and provides tips and tricks regarding communication with pet owners.

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