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Kleintierpraxis

Von der Diagnose zur Therapie – Über die Bedeutung der Diagnosemethoden zur bulbuserhaltenden Therapie bei einer Raumforderung am lateralen Augenwinkel einer zweijährigen Australian Shepherd Hündin

From diagnosis to therapy – the relevance of diagnostic methods for globe-preserving therapy of a conjunctival mass in a two-year-old Australian Shepherd

Kleintierpraxis 60, 358-364

DOI: 10.2377/0023-2076-60-358

Publiziert: 07/2015

Zusammenfassung

Eine zweijährige Australian Shepherd Hündin mit leicht tränendem rechtem Auge wurde in der Praxis vorgestellt. Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine 10 x 10 x 12 mm große Raumforderung im dorsotemporalen Anteil der bulbären Konjunktiva. Die zuvor durchgeführte medikamentöse Therapie mit antibiotischen Kortison-Augentropfen brachte keinen Erfolg. Die Umfangsvermehrung wurde im Sinne einer exzisionalen Biopsie unter allgemeiner Anästhesie reseziert und zur histopathologischen Untersuchung eingesandt. Der histopathologische Befund diente so zum Ausschluss einer Neoplasie und weiterer Differenzialdiagnosen. Die Histopathologie wies auf eine epithelial ausgekleidete Zyste im Bereich der Konjunktiva hin. Die durch Punktat gewonnene, seröse Flüssigkeit der Zyste war ohne floride Entzündungs- oder Malignitätszeichen. Diese beiden Befunde sind vereinbar mit einer epithelialen Zyste. Als Ursprungsgewebe kommen in erster Linie das konjunktivale Epithel oder die Tränendrüsen infrage. Die chirurgische Intervention führte zur Heilung. Rezidive blieben auch zwei Jahre nach der Operation aus. Anhand dieses Falles wird die Bedeutung der Kombination von adäquaten Untersuchungsmethoden zur Diagnosesicherung deutlich. Die korrekte Diagnose ermöglicht eine entsprechende Therapie. Da eine benigne Erkrankung vorlag, konnte so eine Enukleation vermieden und bulbuserhaltend operiert werden.
Konjunktiva
Hund
Zyste

Summary

A two-year-old Australian Shepherd bitch was presented with a mild epiphora of the right eye. On clinical examination, a 10 x 10 x 12 mm mass was visible in the dorsotemporal aspect of the bulbar conjunctiva. The previous pharmacotherapy using antibiotic eye drops with cortisone had not been successful so the mass was resected under general anaesthesia. To exclude a malignancy and to further the differential diagnosis, it was examined histopathologically. An epithelial-lined cyst which originated from the conjunctiva was revealed. Serous cystic fluid was obtained by puncture. This specimen showed neither inflammation nor signs of malignancy. These findings are in accordance with an epithelial cyst. Such cysts can be of conjunctival or lacrimal tissue origin. The surgical intervention was successful. In the two year follow-up, there was no recurrence. This case shows the importance of using a combination of the correct methods for an accurate diagnosis as the right diagnosis leads to the right therapy. Because of the identifi-cation of a benign lesion, an enucleation could be avoided and the ocular bulb could be saved.

conjunctiva
dog
cyst

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