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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Corynebacterium pseudotuberculosis infection in a dromedary (Camelus dromedarius) in Germany

Corynebacterium pseudotuberculosis-Infektion bei einem Dromedar (Camelus dromedarius) in Deutschland

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 130, 511-516

DOI: 10.2376/0005-9366-16082

Publiziert: 11/2017

Summary

This is a report of a severe infection with Corynebacterium (C.) pseudotuberculosis in a dromedary (Camelus dromedarius) in Germany. The eight year old, female dromedary was integrated into a new herd in August 2014 for breeding purposes. At this time, several animals in the herd already suffered from nodes in the skin and in July 2015, the newly introduced dromedary also developed multiple subcutaneous nodes and a large abscess on the lower abdomen. When returning home in early August 2015, the dromedary was euthanised for reasons of animal welfare and due to detection of C. pseudotuberculosis and unsuccessful antibiotic treatment of the abscess and arthritis. Post mortem examination revealed multiple subcutaneous nodes and abscesses in the lung which were surrounded by a fibrous capsule and filled with yellowish, creamy pus. Histopathological examination showed a granulomatous inflammation. Bacteriological examination found strong growth of corynebacteria accompanied by modest growth of staphylococci and these could be clearly identified as C. pseudotuberculosis and Staphylococcus aureus using MALDI-TOF MS and FT-IR analyses. Serological investigations using an in-lab and a commercially available C. pseudotuberculosis ELISA yielded strong positive reactions. This case of severe caseous lymphadenitis in a dromedary clearly shows the high risk of introduction of infections if attention is not paid to individual and herd health status.

caseous lymphadenitis
camelid
ELISA
MALDI-TOF MS
FT-IR

Zusammenfassung

Dies ist ein Bericht über einen Fall einer schweren Infektion mit Corynebacterium (C.) pseudotuberculosis bei einem Dromedar (Camelus dromedarius) in Deutschland. Das acht Jahre alte, weibliche Dromedar wurde im August 2014 zu Zuchtzwecken in eine neue Herde integriert. Zu dieser Zeit zeigten bereits mehrere Dromedare dieser Herde Knoten in der Haut und im Juli 2015 entwickelten sich bei dem neu eingeführten Dromedar ebenfalls multiple Knoten in der Haut und ein großer Abszess am unteren Abdomen. Als das Dromedar Anfang August 2015 zurückkehrte, musste es aus Tierschutzgründen und aufgrund des Nachweises von C. pseudotuberculosis sowie erfolgloser antibiotischer Behandlungen des Abszesses und einer Arthritis euthanasiert werden. Bei der Sektion des Tieres konnten multiple subkutane Knoten und Abszesse in der Lunge, die von einer fibrösen Kapsel umgeben und mit gelblichem, cremigem Eiter gefüllt waren, festgestellt werden. Histologische Untersuchungen der Unterhautknoten und der Lungenabszesse zeigten das Bild einer granulomatösen Entzündung. Die bakteriologische Untersuchung ergab ein starkes Wachstum von Corynebakterien, begleitet von mäßigem StaphylokokkenWachstum. Durch weiterführende Untersuchungen mittels MALDI-TOF MS und FT-IR konnten die Keime als C. pseudotuberculosis und Staphylococcus aureus identifiziert werden. Serologische Untersuchungen mittels eines selbst entwickelten und eines kommerziellen C. pseudotuberculosis-ELISA ergaben starke Reaktionen. Dieser Fall einer schweren Pseudotuberkulose bei einem Dromedar zeigt deutlich das hohe Risiko der Einschleppung einer Infektion, wenn der Gesundheitsstatus einzelner Tiere oder der Herde unbeachtet bleibt.

Pseudotuberkulose
Kameliden
ELISA
MALDI-TOF MS
FT-IR

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