Simultanes Vorkommen von Salmonella enterica, Campylobacter spp. und Yersinia enterocolitica entlang der Schweinefleischproduktionskette vom Bestand bis zur Fleischverarbeitung in fünf konventionellen Schweinemastbetrieben in Niedersachsen
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 129, 296-303
DOI: 10.2376/0005-9366-15122
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2016
Publiziert: 07/2016
Summary
The objectives of this study were to gather data on the occurrence of Salmonella (S.) enterica, Campylobacter spp. and Yersinia (Y.) enterocolitica along the pork production chain and to further analyze detected Salmonella isolates by additionally applying MLVA (multiple-locus variable-number tandem repeat analysis). In total, 336 samples were collected at primary production, slaughter and meat processing from five conventional fattening pig farms and one common slaughterhouse. At farm level, S. enterica, Campylobacter spp. and Y. enterocolitica were detected in 19.4%, 38.9% and 11.1% of pooled fecal samples of fattening pigs. At slaughter, more than two-thirds of examined carcasses, 24% of carcass surfaces samples and about 60% of cecal content samples were positive for at least one of the examined pathogens. An amount of 4% of meat samples were positive for non-human pathogenic Y. enterocolitica. Identical MLVA patterns of Salmonella isolates from farm- and associated slaughterhouse samples demonstrated transmission across both production stages. Other MLVA patterns found at slaughter indicated possible colonization of pigs during transport or lairage and/ or cross-contamination during slaughter. Identical MLVA patterns from risk tissues and the nearby carcass surface evidenced a direct contamination of carcasses as well. Overall, our data showed wide distribution ranges for all three examined pathogens within the pig production chain and underline the need for appropriate intervention strategies at pre- and postharvest.
Zusammenfassung
Die Ziele dieser Studie waren zum einen, Daten zum Vorkommen von Salmonella (S.) enterica, Campylobacter spp. und Yersinia (Y.) enterocolitica entlang der Schweinefleischproduktionskette zu erfassen und zum anderen dabei detektierte Salmonellenisolate durch die zusätzliche Anwendung von MLVA (multiple-locus variable-number tandem repeat analysis) zu analysieren. Insgesamt wurden in fünf konventionellen Schweinemastbetrieben und einem gemeinsamen Schlachthof 336 Proben auf Ebene der Primärproduktion, der Schlachtung und der Fleischverarbeitung gesammelt. Auf Bestandsebene erfolgte der Nachweis von S. enterica, Campylobacter spp. und Y. enterocolitica in 19.4 %, 38.9 % und 11.1 % der Sammelkotproben von Endmastschweinen. Bei der Schlachtung waren mehr als zwei Drittel der examinierten Schlachttierkörper, 24 % der Proben von Schlachttierkörperoberflächen und über 60 % der Proben von Zäkuminhalt für mindestens einen der untersuchten Pathogene positiv. Ein Anteil von 4 % der Fleischproben waren positiv für nicht humanpathogene Y. enterocolitica. Identische MLVA-Muster von Salmonellenisolaten aus dem Betrieb und den zugehörigen Schlachthofproben demonstrierten die Transmission zwischen beiden Produktionsstufen. Zusätzliche MLVA-Muster, die bei der Schlachtung gefunden wurden, zeigen eine mögliche Infektion von Schweinen während des Transports, in den Wartebuchten und/ oder einer Kreuzkontamination während der Schlachtung auf. Gleiche MLVAMuster von Risikomaterialien und nahe gelegenen Schlachttierkörperoberflächen veranschaulichten ebenfalls eine direkte Kontamination von Schlachttierkörpern. Zusammenfassend konnten unsere Daten für alle der drei untersuchten Pathogene ein weites Verbreitungsspektrum innerhalb der Schweineproduktionskette aufzeigen und die Notwendigkeit entsprechender Interventionsstrategien sowohl in vor- als auch nachgelagerten Produktionsstufen unterstreichen.
