Der Praktische Tierarzt 81, 942-949
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2000
Publiziert: 11/2000
Zusammenfassung
In die Untersuchung einbezogenwurden insgesamt 178 Milchrinder, die eine Erkrankung derKlaue aufwiesen sowie an einer Stoffwechselstörung nichtmetabolischen Ursprungs erkrankt waren. Die Ergebnissezeigten, dass Rinder mit einer traumatischen Retikuloperitonitiseine signifikante Erhöhung der segmentkernigen Leukozyten,der Creatin-Kinase und Glutamatdehydrogenaseaufwiesen. Bei einer Endometritis kam es zu einer signifikantenErhöhung der mittleren Enzymaktivitäten der g-Glutamyltransferase,der Creatin-Kinase, der Glutamatdehydrogenaseund des Bilirubins. Tiere mit Retentio secundinarumzeigten eine signifikante Erhöhung des Anteils eosinophilerGranulozyten und der Creatin-Kinase Aktivität. Mastitis gingmit einer signifikanten Erhöhung der Gesamtleukozytenzahl,der segmentkernigen Leukozyten, der g-Glutamyltransferase,der Creatin-Kinase und der Bilirubin-Werte einher. BeimVorliegen septischer Herde waren die Gesamtzahl der Leukozyten,ferner die der segmentkernigen neutrophilen Granulozyten,die g-GT-, CK- und Gesamtbilirubinwerte erhöht.ZNS-Störungen gingen einher mit einer signifikanten Erhöhungder eosinophilen Granulozyten und der AST. Es kannfestgestellt werden, dass Bakterien-Toxine und Histamine,die im Zusammenhang mit Endometritis, Nachgeburtsverhaltung,Mastitis und septischen Herden vermehrt anfielen, zueiner Störung der Mikrozirkulation im Korium der Klauenlederhautführte. Die Störung verursacht Stau in der Blutzirkulatonund Ischämie der keratinbildenden Schichten mit derFolge von mangelhafter Keratin-Synthese, die ihrerseitsKlauenerkrankungen begünstigt.