Der Praktische Tierarzt 82, 452-458
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2001
Publiziert: 06/2001
Zusammenfassung
Ein Neubau eines Stalles in einemFerkelerzeugerbetrieb mit bekannter geringer Prävalenzdes Schweinespulwurmes Ascaris suum bot Gelegenheit, inZusammenarbeit mit dem Betriebspersonal ein möglichesHygieneschema zur Verhinderung einer Einschleppung desSpulwurmes zu erproben. Die umzustallenden Tiere wurdenca. 10–14 Tage vorher und unmittelbar vor dem Reinigungsvorgangmit einem Makrozyklischen Lakton (Ivermectin0,3 mg/kg per injectionem) entwurmt. Zur Desinfektionwurden die Tiere mit einem gereinigten Fahrzeug ausdem Stall zu einer Plattform aus perforiertem Kunststoffbodenauf der KFZ-Desinfektionsgrube des Betriebes transportiert.Dort wurden sie zehn Minuten mit Leitungswasserabgespritzt und anschließend (ca. 10 Min. pro Tier) mit Venno-Oxygen™ in 2-prozentiger Waschlösung mit dem Hochdruckstrahlergereinigt. Mit einem zweiten, ebenfalls gereinigtenFahrzeug erfolgte der Transport zu dem neuen Stall,in den sie nach Passieren eines Fußbades mit 2-prozentigerNeopredisanTM-Lösung ohne Standzeit eingestallt wurden.Zur Kontrolle wurden nach ca. 6, 14 und 20 Wochen insgesamt1 203 Kotproben untersucht und auf die Probentermineverteilt insgesamt 13 Ferkel frühestens im Alter von 8Wochen seziert und auf das Vorhandensein von Spulwurmstadienuntersucht. In keiner Untersuchung konnten Spulwurmstadiennachgewiesen werden. Methoden und Vetretbarkeitdes Aufwandes werden diskutiert, die durchgeführteStudie aus einer Kombination von Chemoprophylaxe undDesinfektion zeigt, dass eine Einschleppungsverhütungfunktionieren und außerdem helfen kann, den Aufwand füreine zukünftige Sanierung abzuschätzen.