Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 121, 173-178
DOI: 10.2376/0005-9366-121-173
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2008
Publiziert: 05/2008
Zusammenfassung
In Festvorträgen hat man Narrenfreiheit, sie werden nicht im Voraus beurteilt, nicht redigiert, und wenn sie weniger als schmeichelhaft zitiert werden, kann man immer noch sagen, man sei falsch verstanden worden. Das gilt nicht, wenn man sich dazu hinreißen lässt, sie einer Zeitschrift anzuvertrauen.Worüber möchte ich mich auslassen? Im Porträt der Akademie für Tiergesundheit (AfT) heisst es, sie verstehe sich „...als wissenschaftliches Forum zur Diskussion neuester Fragestellungen aus dem universitären und industriellen Bereich im Dialog mit relevanten Gruppen.“ Das ist in diesem Gremium geschehen, das ist wichtig, legitim und sicher oft interessant. Ich will eher eine alte Fragestellung in einem Monolog darstellen, in zwei Facetten desselben Themas: – die Verödung und Verwüstung unserer intellektuellen Landschaft durchirrationale Ideologien, und – die Herausforderung an Bildungsstätten, lern- und begeisterungsfähigen jungen Menschen den Unterschied zwischen Glauben und Wissen beizubringen. So dass sie, später in der Praxis, diesen Unterschied nie aus den Augen verlieren und ihren Klienten keinen Hokuspokus verkaufen.Ich sage das aus tiefer Überzeugung als Bürger und Wissenschaftler. Allen Tierärzten aber sollte es aus standespolitischen Gründen am Herzen liegen; es geht hier auch um das Ansehen des Berufs.