Auswirkungen von Betäubungsmethoden auf der Basis von CO2 oder elektrischem Strom auf ausgewählte Parameter des Blutplasmas von Schweinen
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 130
DOI: 10.2376/0005-9366-16052
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2017
Publiziert: 07/2017
Summary
The effects of two different stunning methods on selected blood values in pigs at a slaughter plant were monitored. The pigs in Group 1 (n = 20) were stunned by exposure to 85–90% carbon dioxide. The stunning in Group 2 (n = 20) was accomplished with an electric current. Blood samples were taken from the blood draining from the thoracic stick about 5 seconds after bleeding. Plasma cortisol, adrenalin, noradrenalin, ALT, AST, cholesterol, glucose, lactate, LDH-L, total protein and triglycerides were determined. The results of the present study showed that stunning methods affect most of the blood parameters monitored. Significantly higher plasma levels of noradrenalin, ALT, AST, glucose and total protein were found in CO2 stunned pigs, whereas significantly higher plasma levels of cortisol and lactate were found in electrically stunned pigs. If only cortisol levels were considered, CO2 stunning may be favoured over the electrical method as having greater benefits for animal welfare. However, the level of noradrenalin was approximately doubled in CO2 stunned pigs. Further research is needed to determine if this increase occurs before or after the onset of unconsciousness. If it occurs before the onset of unconsciousness, this could be detrimental to pig welfare.
Zusammenfassung
Verfolgt wurden die Auswirkungen zweier verschiedener Betäubungsmethoden auf ausgewählte Parameter des Blutplasmas von Schlachtschweinen. Die Tiere der Gruppe 1 (n = 20) wurden mittels Kohlendioxyd in einer Konzentration von 85–90 % betäubt, die Tiere der Gruppe 2 (n = 20) mittels elektrischen Stroms. Die Blutproben wurden 5 Sekunden nach dem Bruststich entnommen. Bestimmt wurde der Gehalt von Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, ALT, AST, Cholesterin, Glukose, Laktat, Proteinen insgesamt sowie Triacylglycerol im Blutplasma. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Betäubungsmethode die meisten erfassten Blutparameter beeinflusste. Die mittels CO2 betäubten Schweine zeigten statistisch bedeutend höhere Pegel von Noradrenalin, ALT, Glukose und Gesamtproteinen. Umgekehrt wurden statistisch bedeutend höhere Werte von Cortisol und Laktat bei elektrisch betäubten Schweinen festgestellt. Wird nur Cortisol in Betracht gezogen, erscheint die Anwendung von CO2 hinsichtlich dem Wohlbefinden der Tiere als besser geeignet. Bei den auf diese Weise betäubten Schweinen wurde jedoch zugleich ein rund doppelt so hoher Noradrenalinwert gemessen. Um festzustellen, ob diese Zunahme vor oder nach dem Verlust des Bewusstseins eintritt, ist weitere Forschung notwendig. Falls die Noradrenalinkonzentration vor dem Eintreten der Bewußtlosigkeit ansteigt, zeugt das von einer erheblichen Beeinträchtigung des Wohlbefindens.