Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 123, 463-467
DOI: 10.2376/0005-9366-123-463
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2010
Publiziert: 11/2010
Summary
Despite indications of a considerable spread of Maedi-Visna among sheep flocksin Germany, prevalence studies of this important infection are hardly available.Prior to any health schemes and guidelines, knowledge about regional diseasedistribution is essential. Depending upon herd size, 70 farms were randomlyselected, of which 1 cooperated. A total of 2229 blood samples were taken atrandom and serologically examined. For assessment of selected farm characteristicsa questionnaire exercise was conducted at all farms involved. The averageherd prevalence is 51,2%, the within-herd prevalence is 28,8%. In the unvariateanalysis of risk factors, small (10–100 sheep) and large ( gt; 250 sheep) farms aremore MVV-affected than medium sized farms. The average stable and pasturespace per sheep is larger at non-infected- compared to infected farms. Ownersjudgement on general herd health turns out to be better at non-infectedcompared to infected farms. Taking infected farms only, the risk of within-herdprevalence above 20% is significant higher in crossbred than in purebred flocks.Zusammenfassung
Systematische Untersuchungen auf Maedi-Visna in Schafbeständen wurden inDeutschland bislang kaum durchgeführt, obgleich die Infektion eine substantielleGefahr für die Herdengesundheit darstellt und von einem hohen Infektionsrisikoauszugehen ist. Vor der Verabschiedung von Landes-Sanierungsrichtlinienwurde die Durchführung einer solchen Untersuchung für zwingend erforderlichgehalten. Abgestuft nach Bestandsgröße, wurden siebzig zufällig selektierteSchafhalter im Land ausgewählt, wovon 1 kooperierten. Parallel zu Entnahmevon insgesamt 2229 zufällig entnommenen Einzeltierproben und der serologischenUntersuchung auf Maedi-Visna, wurden Informationen zur Bestandscharakteristikmittels Fragebogen erfaßt. Die durchschnittliche Herdenprävalenzüber alle Bestandskategorien hinweg beträgt 51,2 %, – die durchschnittlicheEinzeltierprävalenz in infizierten Betrieben 28,8 %. Bei der univariaten Analyse vonRisikofaktoren zeigt sich, daß kleine (bis 100 Tiere) und große ( gt; 250 Tiere) Herdenstärker durchseucht sind als mittelgroße Herden. Die verfügbaren Stall- undWeideflächen je Tier sind bei nicht infizierten Herden tendenziell größer als beidurchseuchten Beständen. Herdengesundheitsparameter inkl. das Verlammungsrisikowerden bei infizierten Beständen von den Besitzern schlechter eingeschätztals bei Nicht-infizierten. Innerhalb der Gesamtheit infizierter Betriebe ist das Risikovon Einzeltierprävalenzen gt; 20 % in Gebrauchskreuzungen signifikant höher alsin Herdbuchbeständen.