Der Praktische Tierarzt 92, 968-977
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2011
Publiziert: 11/2011
Zusammenfassung
Flüssigkeitsansammlungen im Thorax könnendie Folge traumatischer, reaktiver, entzündlicher,infektiöser, stauungsbedingter und neoplastischerVeränderungen der Pleura, der Lunge, des Herzens unddes Mediastinums sein.
Die Pleura spielt in der Pathogenese von Thoraxergüssen einebesondere Rolle. Unter physiologischen Bedingungen finden sichnur wenige ml einer eiweißarmen Flüssigkeit (Mensch: ca. 1 g Protein/dl) im Pleuralspalt, die einem schnellen Turnover unterliegt(beim Mensch etwa 5–10 l/Tag). Die Strömungsverhältnisse sindsehr komplex. Allgemein gilt, dass die Flüssigkeit normalerweiseaus dem großen Kreislauf von der Pleura parietalis in Richtung derPleura visceralis und somit in das Kapillarnetz des kleinen Kreislaufesströmt. Von besonderer Bedeutung sind die Lymphstomatavon 1–40 amp;#956;m Durchmesser in der Pleura parietalis, durch die größereMoleküle und Fibrin abtransportiert werden können. In derPleura visceralis erfolgt der Transport überwiegend transzellulär.
Für die Ausbreitung von Tumoren ist wichtig, dass es ein engesLymphgefäßnetz gibt, das alle Körperhöhlen miteinander verbindet.Dabei fließt insbesondere Peritonealflüssigkeit in Richtung desPleuralraumes (Mensch: 50 ml/h).
Die Pleura ist bedeckt von Mesothelzellen (s. u.), die auf einerBasalmembran und einem subserösen Bindegewebe aufsitzen. Dieparietalen Blätter von Pleura und Peritoneum sind sensorisch innerviertund daher schmerzempfindlich.