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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Untersuchung der Prävalenz des Sommerekzems beim Islandpferd in Norddeutschland

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 118

Publiziert: 12/2005

Zusammenfassung

Bei 490 Islandpferden aus 24 Betrieben in Niedersachsen und Westfalen wurde eine Prävalenz des Sommerekzems von 29,8 % ermittelt. Aus Island importierte Pferde waren mit einer Häufigkeit von 71,9 % betroffen, während in Deutschland oder in anderen Ländern geborene Pferde nur eine Prävalenz von 15,6 % bzw. 27,3 % zeigten. Stuten und Wallache waren mit 33,1 % und 29,1 % häufiger als die Hengste mit 15,5 % betroffen. Die vorwiegenden Lokalisationen von Sommerekzem waren Mähne und Schweif. Fünf- bis achtjährige Pferde waren signifikant stärker von Sommerekzem betroffen als jüngere oder ältere Pferde. Schecken wiesen deutlich schwerere Anzeichen von Sommerekzem auf als Schimmel. Die hohe Prävalenz von Sommerekzem war auf die aus Island eingeführten Pferde zurückzuführen, insbesondere auf die Altersgruppe mit fünf und mehr Jahren. Die höchsten Prävalenzen für Sommerekzem zeigten sich bei den im Alter von 7 bis 15 Jahren importierten Islandpferden mit einer Prävalenz von 96,4 %. Die Frequenz der erkrankten Islandpferde stieg mit zunehmendem Alter signifikant an. Bei in Deutschland gezogenen Islandpferden waren Füchse und Schimmel weniger oft von Sommerekzem betroffen als Braune, Rappen oder Schecken. Mit höherem Inzuchtkoeffizient nahm bei den aus Island importierten Pferden die Prävalenz von Sommerekzem deutlich ab. Die Prävalenz von Sommerekzem bei den in Deutschland gehaltenen Islandpferden könnte deutlich gesenkt werden, wenn von einem Import von Islandpferden aus Island weitgehend abgesehen würde.

Summary

An epidemiological study on summer eczema (SE) was performed in 490 Icelandic horses from 24 stud farms located in Lower Saxony and Westphalia. The study revealed a prevalence of summer eczema of 29.8 %. Horses imported from Iceland were affected with a frequency of 71.9 %, whereas horses born in Germany and other countries had a prevalence of 15.6 % and 27.3 %. Mares (33.1 %) and geldings (29.1 %) were more often affected by summer eczema than stallions with 15.5 %. The most common sites of summer eczema were mane and tail. Five to eight years old horses were more severely affected by SE than younger or older horses. Piebald horses showed higher degrees of SE than grey horses. The high prevalence of SE in Icelandic horses kept in Germany was due to imported horses from Iceland particularly horses imported at an age of seven to 15 years were at an extremely high risk to SE (96.4 %). The prevalence of SE significantly increased with higher age. Chestnut and grey horses born in Germany were prone to a lower risk to SE than bay, black or piebald horses. In horses imported from Iceland, a higher inbreeding coefficient was significantly related to a lower prevalence of SE. The most efficient measure recommended for reduction of SE in Germany would be to abandon imports of Icelandic horse from Iceland.

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