Der Praktische Tierarzt 87, 934-947
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2006
Publiziert: 12/2006
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird eine Systematik zur Untersuchungzytologischer Präparate beschrieben, die vor allemden Einstieg in die zytologische Diagnostik vereinfachensoll. Am Anfang der zytologischen Untersuchung wirdzunächst die Frage beantwortet, ob genügend intakte, ausreichendgefärbte Zellen zur Auswertung vorhanden sind.Bei bekannter Probenentnahmelokalisation kann danngeprüft werden, ob sich Hinweise darauf ergeben, dassdie Probe für den Entnahmeort nicht repräsentativ ist.Anschließend muss versucht werden, alle wesentlichenZellpopulationen des Präparates zu definieren. Hierbei istes wichtig festzustellen, ob sich neben Entzündungszellenweitere Populationen von Zellen im Präparat befinden. Istdies der Fall, dann sind die Gewebezellen auf Anzeichenvon Malignität zu prüfen und nach Möglichkeit hinsichtlichihres geweblichen Ursprungs zu definieren. Die Differenzierungvon Entzündungszellen zur Festlegung desEntzündungstyps und die Suche nach Mikroorganismenist insbesondere dann von Interesse, wenn keine malignenGewebezellen gefunden wurden. Treten Zeichen von Malignitätbei Gewebezellen in Verbindung mit einer starkenEntzündungsreaktion auf, so muss der Tumorverdachtstets zurückhaltend geäußert werden, da die durch Entzündungenausgelöste Hyperplasie und Dysplasie desGewebes Kriterien der Malignität nachahmen kann.