Der Praktische Tierarzt 83, 766-769
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002
Publiziert: 09/2002
Zusammenfassung
Hohe Proteingehalte in der Nahrung werden, ohneBegründung, in Zusammenhang mit Störungen der Skelettentwicklungbei Hunden großer und sehr großer Rassengebracht. Tierärzte und Züchter befürchten, dass hoheProteinmengen den normalen Prozess derKnorpelreifung stören können und so schädliche Veränderungenbestimmter Parameter wie der Knochenlängenach sich ziehen können. Um unterschiedliche Proteinmengenin der Nahrung zu untersuchen, wurde eine Studiemit verschiedenen iso-kalorischen Diäten mit unterschiedlichenProteingehalten durchgeführt. DeutscheDoggen wurden von der sechsten Lebenswoche bis zur26. Lebenswoche mit Diäten mit 31,6 %, 23,1 % und 14,6 %Protein in der Trockenmasse gefüttert. Klinische Untersuchungen,Röntgenaufnahmen, Calciumstoffwechsel(Ca45) und Blutparameter (Parathyroidhormon, Calcitonin,Wachstumshormon und insulin-like growh factor)(IGF-I) wurden untersucht. Es konnten in den drei untersuchtenGruppen keine Unterschiede in der Skelettentwicklungoder des Calciumstoffwechsels beobachtetwerden. Auch bezüglich des Körpergewichtes, Schulterhöhe,Dicke/Schluss der Wachstumsfugen oder derKnorpelreifung konnten in den Gruppen keine Unterschiedebeobachtet werden. Unterschiedliche Proteinmengenan sich haben keinen schädlichen Einfluss aufden Calciumstoffwechsel oder die Skelettentwicklung.Ein hoher Proteingehalt (31,6 % in der Trockenmasse)verursacht keine Unterschiede in Bezug auf Schulterhöheoder Körpergewicht, und es ist unwahrscheinlich,dass er eine schädliche Wirkung auf Knorpel- oder Skelettentwicklunghat.