Der Praktische Tierarzt 82, 578-585
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2001
Publiziert: 08/2001
Zusammenfassung
Moderne,„intensive “Tierhaltungsverfahren werden in der Öffentlichkeit sehr kritischdiskutiert,auch wenn innerhalb der vom Gesetz vorgegebenen Rahmenbedingungen produziert wird. Dagegen ist diegesellschaftliche Akzeptanz „extensiver “Verfahren höher,da Weidegang, Stoheinstreu und Außenklimaställe oftmalsals naturnah,tiergerecht,umwelt-und ressourcenschonendund damit als nachhaltig angesehen werden. In diesem Artikel werden intensive und extensive Verfahren der Milchproduktion,der Rindfleisch- und Schweinefleischerzeugung gegenübergestellt und betriebswirtschaftlich bewertet.Tendenziell ergibt sich,dass die wirtschaftlichenRahmenbedingungen sowie die zwischen- und innerbetrieblichen Wettbewerbsverhältnisse bei höherem Arbeitsaufwand,zusätzlichem Strohaufwand und besonders beiLeistungseinbußen oftmals keine andere Wahl lassen als intensiv zu produzieren, weil anderenfalls die Gewinnschwelle langfristig verfehlt würde.Allerdings sind auch Verfahren bekannt, die aufgrund geringeren Gebäudekosten, z.B.bei Außenklimaställen in der Schweinemast, wettbewerbsfähig werden. Aus Gründen der artgerechten Tierhaltungsollte den extensiven Haltungsverfahren mehr Aufmerksamkeit in Forschung und Entwicklung zukommen. Bereitsentwickelten,aber noch nicht verbreiteten Verfahren solltemit Unterstützung der Beratung zu einer breiteren Akzeptanz verholfen werden.