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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Untersuchungen zur Iodkonzentration im Blutserum von Milchkühen aus Sachsen sowie in Kuhmilch und Milchprodukten (Säuglingsnahrung)

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 118

Publiziert: 12/2005

Zusammenfassung

Im Rahmen von Stoffwechseluntersuchungen in sächsischen Milchkuhbeständen wurden 1997 bis 2003 in über 3300 Blutseren Gesamt-Iodbestimmungen vorgenommen. Die Gesamt-Iodkonzentration erwies sich als geeigneter Parameter zur Erkennung der Iodversorgungslage der Milchkühe. Während sich in den ersten beiden Jahren 28,5 % der Einzelwerte unter dem Grenzwert einer bedarfsdeckenden Versorgung (0,04 mg/l) befanden, stiegen die Gesamt-Iodkonzentrationen anschließend deutlich an und wiesen sogar in einigen Herden auf eine Iodüberversorgung hin (= 0,20 mg/l). Die Iodkonzentrationen von 117 unabhängig von den Blutproben entnommenen Milchproben (amtliche Lebensmittelüberwachung) bestätigten diese Situation. Eine angemessene Iodsupplementierung einiger Futtermittel ist sowohl für den Stoffwechsel der Milchkühe als auch für ausreichend hohe Iodkonzentrationen der Milch und damit der Verbesserung der Iodaufnahme der Bevölkerung von großer Bedeutung. Vor negativen Folgen unkritisch überhöhter Iodgaben besonders für Hochleistungskühe, die auch zu bedenklich hohen Iodkonzentrationen in Milch und Milchprodukten führen können, wird allerdings gewarnt. Weitere Kontrollen sowohl des Iodstatus der Milchkuhherden durch Bestimmung des Gesamt-Iods im Blutserum von Stichprobentieren als auch von Trinkmilch und Milchprodukten werden empfohlen.

Summary

Within the framework of investigations into the metabolism of Saxon dairy-cows, more than 3300 analyses of blood serum total iodine concentrations have been carried out between 1997 and 2003. The total iodine concentration proved as suitable parameter for the recognition of the iodine supply situation of the milk cows. While to first two years 28,5 % of the samples were rated below the recommended minimum level (0,04 mg/l), thus indicating deficiencies, the total iodine concentration then rose demonstrably, even indicating an oversupply in some herds (= 0,20 mg/l). The iodine concentration in 117 independently tested milk samples (official food monitoring) confirmed this situation. An adequate iodine supplementation in feedstuffs is of great significance for the bovine metabolism as well as for the iodine concentrations in milk and therefore the iodine intake of the population. Of the negative consequences of an uncritically excessive iodine supplement particularly for high milk-yield cows one warns. This can lead to precariously high iodine concentrations in milk and dairy products. Further tests of blood total iodine levels in dairy herds on selective animals as well as analysis of milk and dairy products are recommended.

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