Untersuchungen zu Milchfluss und Milchmenge aus Zitzen mit Milchabflussstörungen

Der Praktische Tierarzt 83, 1008-1016

© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002

Publiziert: 11/2002

Zusammenfassung

Gegenstand der Untersuchung war Milchflussund Milchmenge aus Zitzen mit Milchabflussstörungenzu bestimmen. Die Untersuchung erfolgte an 97Kühen mit 100 schwer melkbaren Zitzen. Die Zitzen mitMilchabflussstörungen wurden mit Hilfe der Zitzenspiegelunguntersucht und chirurgisch behandelt. ZurBestimmung von Viertelmilchfluss und -menge dienteeine Viertelmelkmaschine, welche mit vier Lactocordernausgerüstet war. Vor der Behandlung der krankenZitzen sowie einen und sechs Monate später wurdenbei allen Vierteln der höchste Milchfluss, der durchschnittlicheMilchfluss und die Milchmenge bestimmtund gleichzeitig die dazugehörigen Milchflusskurvenaufgezeichnet. Die Befunde der kranken Zitzen wurdenmit denen der kontralateralen, ipsilateralen bzw.diagonalen Zitzen verglichen. Der höchste Milchflussaus Zitzen mit Milchabflussstörung betrug vor der Behandlung24 (22, 22) % und der durchschnittlicheMilchfluss 26 (23, 24) % der kontralateralen (ipsilateralen,diagonalen) Nachbarzitzen. Sechs Monate nach derBehandlung betrug der höchste Milchfluss 82 (77, 80)%, der durchschnittliche Milchfluss 79 (71, 77) % unddie ermolkene Milchmenge 69 (74, 73) % der kontralateralen(ipsilateralen, diagonalen) Nachbarzitzen. Wirschließen aus dieser Untersuchung, dass die Zitzenspiegelungund die Bestimmung von Viertelmilchflussund -menge mit Lactocordern zur Befunderhebung beiZitzen mit Milchabflussstörungen geeignet sind.