Der Praktische Tierarzt 90, 1138-1139
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 12/2009
Zusammenfassung
Im Gegensatz zu der Kryptosporidiose der Säugetiereverläuft die Erkrankung bei den Reptilien nicht akutund selbstlimitierend, sondern zeichnet sich durcheine lange Inkubationszeit und eher chronischeSymptome aus, die sehr häufig zum Tod des Tieresführen.
Der Nachweis einer Kryptosporidieninfektion ist bei Reptilien vongroßer Bedeutung. Es gibt derzeit zwei anerkannte Kryptosporidium-Arten bei Reptilien. Cryptosporidium serpentis findet man hauptsächlichbei Schlangen und Cryptosporidium varanii / saurophilumvor allem bei Echsen (Pavlasek u. Ryan 2007), wobei auch wechselseitigeInfektionen zwischen diesen beiden Tiergruppen möglichsind. Im Gegensatz zu der Kryptosporidiose der Säugetiere verläuftdie Infektion bei den Reptilien nicht akut und selbstlimitierend, sondernsie zeichnet sich durch eine lange Inkubationszeit und eherchronische Symptome aus, die sehr häufig zum Tod des Tieres führen.Die latente Infektion über Wochen, Monate oder gar Jahre hinwegverursacht eine deutliche Epithelhypertrophie und -hyperplasie.C. serpentis befällt das Magenepithel und führt zu einer Verdickungder Schleimhaut (Abb. 1), verbunden mit überschüssiger Schleimproduktionund Verdauungsstörungen. Die erkrankten Schlangenregurgitieren typischerweise drei Tage nach der Futteraufnahme undmagern ab (Brownstein et al. 1977). C. varanii ist eher im Darmtrakt,vor allem im Dünndarmepithel zu finden. Auch hier kommt es zueiner Schleimhautverdickung, jedoch in einem geringeren Ausmaß.Die Tiere leiden an Maldigestion und zeigen häufig Durchfall, seltenerErbrechen. Auch in diesem Fall kommt es zur chronischen Abmagerungder erkrankten Tiere (Abb. 2) (Beck u. Pantchev 2006).