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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Identifizierung von mit Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) infizierten Milchviehbeständen mithilfe von Umgebungskotproben

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 124, 360-367

DOI: 10.2376/0005-9366-124-360

Publiziert: 08/2011

Zusammenfassung

Ziel der Arbeit war es, in Rinderherden mit bekannter Einzeltierprävalenz (P) die Untersuchung von Umgebungskotproben auf Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) zur Einschätzung des Herdenstatus bezüglich Paratuberkulose in Abhängigkeit von P zu prüfen.
In 31 MAP-infizierten Milchviehherden mit Laufstallhaltung sowie in 15 nicht infizierten Herden wurde P durch jährlich wiederholte Gesamtbestandsuntersuchungen der Kühe in der Kotkultur ermittelt. Von den infizierten Herden hatten acht eine sehr niedrige ( gt; 0 #150;2 %), 14 eine niedrige ( gt; 2 #150;5 %), vier eine mittlere ( gt; 5 #150;10 %) und fünf eine hohe P ( gt; 10 %). Im Mittel wurden neun Umgebungskotproben je Bestand aus dem Laufbereich der laktierenden Kühe, dem Melkbereich, dem Krankenbereich, dem Abkalbebereich und den Übergängen zum Kälberbereich entnommen. Die Kultivierung erfolgte über zwölf Wochen auf HEYM-Festmedium mit Speziesdifferenzierung durch Anzüchtung ohne Mycobactinzusatz oder PCR.
Alle nicht infizierten Bestände (100 %) wurden als negativ und 22 (71 %) der infizierten Bestände mittels Umgebungskotproben als positiv bewertet. In neun nicht detektierten infizierten Beständen lag P bei 0,04 #150;4,04 %. Der Anteil positiver Umgebungskotproben war von P signifikant abhängig.
Am häufigsten wurde MAP in Proben aus dem Laufbereich (53,3 %) und dem Melkbereich (45,2 %) isoliert. In Beständen mit P gt; 5 % genügte die Untersuchung dieser Bereiche zur positiven Bestandsdiagnose, in niedrigprävalenten Beständen war die Beprobung weiterer Bereiche notwendig.
Mittels Umgebungskotproben können MAP-infizierte Milchviehherden mit P gt; 2 % mit einer Herdensensitivität von 87 % und mit vertretbarem Aufwand identifiziert werden. Das ermöglicht die Einschätzung des Herdenstatus von Rinderbeständen bezüglich Paratuberkulose und die effektive Durchführung einer Prävalenzstudie.
Paratuberkulose
Kotkultur
Umgebungskotproben
Herdensensitivität
Herdenprävalenz

Summary

In herds with known prevalence (P) use of environmental sampling (ES) to detect Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) infected cattle herds was proofed in relation to P.
In 31 MAP-infected free stall dairy herds and 15 non-infected herds P was defined by annually repeated whole herd testing by fecal culture (34 877 individual samples). Eight infected herds had a very low ( gt; 0 #150;2%), 14 a low ( gt; 2 #150;5%), four a medium ( gt; 5 #150;10%), and five a high P ( gt; 10%). A mean number of nine environmental samples per herd were collected from the floor of lactating cows, milking, calving and sick cow areas and the crossover to the calf area. After twelve weeks cultivation on HEYM-medium with and without mycobactin positive samples were further characterized by PCR.
All non-infected herds (100%) showed negative and 22 (71%) of the infected herds positive results in ES. Nine infected herds with negative ES results had a low P (0.04 #150;4,04%). Proportion of positive ES depended on P and on sampling areas with 53.3 % positive results in lactating cow areas and 45.2% in milking areas. For P gt; 5%, ES in these two areas caused a positive herd status; herds with P The ES method has a herd sensitivity of 87% for dairy herds with P gt; 2% and provides an efficient tool to determine MAP infection status or herd prevalence.
paratuberculosis
fecal culture
environmental sampling
herd sensitivity
herd prevalence

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