Der Praktische Tierarzt 93, 526-531
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2012
Publiziert: 06/2012
Zusammenfassung
Der Anteil der durch eine Endokrinopathie verursachten Hufrehefällewird in der Literatur mit bis zu 80 % angegeben. Als endokrineUrsachen kommen entweder das Equine MetabolischeSyndrom (EMS) oder das Equine Cushing Syndrom (ECS) oder beidegleichzeitig infrage. In einer amerikanischen Studie wurde bei70 % der Rehefälle ECS diagnostiziert (Donaldson et al., 2004), ineiner anderen Studie zeigten 31 von 133 ECS-Patienten Hufrehe. ImPatientengut der Verfasser wurde von insgesamt 98 Rehepatientenbei 71 Pferden (72,5 %) eine Endokrinopathie (ECS und/oder EMS)diagnostiziert.Wie bei anderen Reheursachen (z. B. Intoxikationen oder einmaligerFutterexzess) sind auch bei den Hormonstörungen diePathomechanismen, die zum Lösen der lamellären Verbindungenim Hufbeinträger führen, noch nicht genau bekannt. Durchexperimentelle Studien ist allerdings belegt, dass Hufrehe durchHyperinsulinämie ausgelöst werden kann (Asplin et al. 2007, deLaat et al. 2010).