Der Praktische Tierarzt 83, 866-872
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002
Publiziert: 10/2002
Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wurde die Effektivitätvon Staupevirusimpfstoffen anhand der Seren von 388Welpen aus 58 Würfen untersucht. Anlässlich einer Impfstudiezur Parvovirose waren die Welpen zweimal, teilweiseauch dreimal, mit Kombinationsimpfstoffen marktführenderHersteller geimpft worden. Nach Impfungwurden die Seren hinsichtlich ihres Antikörpertiters untersuchtund für diese Studie zur Untersuchung der Staupeviruskomponenteherangezogen. Dabei konnte nacheinmaliger Impfung in der 8. Lebenswoche bei 50 % derTiere eine Serokonversion festgestellt werden. Nach einerzweiten Impfung in der 12. Lebenswoche hatten 67,5 % alleruntersuchter Welpen serokonvertiert. Dabei variierteder Anteil an serokonvertierten Welpen je nach verwendetemImpfstoff zwischen 61 % und 85 %. Dies bedeutet,dass unter Praxisbedingungen, nach einer Grundimmunisierungdurch zwei Impfungen in der 8. und 12. Lebenswoche,bis zu einem Drittel der Welpen keinenSchutz durch neutralisierende Antikörper gegen dasStaupevirus besitzt. Bei der Untersuchung der prävakzinellenWelpentiter in der 8. Lebenswoche konnte bei26,3 % der Welpen ein Titer an maternalen Antikörpertiternvon 1 : 11 und höher gemessen werden. Beim Vergleichder Titer maternaler Antikörper mit den Titern derzugehörigen Muttertiere konnte keine Regelmäßigkeitfestgestellt werden, die eine Abschätzung des geeignetenZeitpunktes für eine erste Impfung erlaubt. Dagegenscheint der Titer eines beliebigen Welpen, aufgrund derfestgestellten Gleichmäßigkeit der Staupetiter innerhalbder Würfe (zu 84 % identisch), für die Abschätzung der Titerder Wurfgeschwister geeigneter zu sein.