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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Kreuzresistenzen gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen in der Veterinärmedizin: Molekulare Grundlagen und praktische Bedeutung für die Empfindlichkeitsprüfung

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 118

Publiziert: 12/2005

Zusammenfassung

Die gleichzeitige Unempfindlichkeit von Bakterien gegenüber mehr als einemantimikrobiellen Wirkstoff (Multiresistenz) kann verschiedene Ursachen haben: (1)intrinsische Resistenzen gegenüber verschiedenen Wirkstoffen, (2) erworbeneKreuzresistenzen oder (3) erworbene Parallelresistenzen. Bekannte Kreuzresistenzen können bei der In-vitro-Empfindlichkeitsbestimmung dazu genutzt werden,die Anzahl der Testsubstanzen einzuschränken, ohne auf eine Aussage zur Empfindlichkeit des Erregers gegenüber einigen nicht getesteten, aber zugelassenenWirkstoffen zu verzichten. Eine Beschränkung der Anzahl getesteter Wirkstoffe istaus Kapazitäts- und Kostengründen in der Regel erforderlich. Dies betrifft auchdie Methode der Bouillon-Mikrodilution, sofern Mikrotiterplatten mit 96 Kavitätenverwendet werden. Dieses Verfahren wird als Methode der Wahl für die Empfindlichkeitstestung angesehen. Das Wissen um eine Übertragung von Ergebnissender In-vitro-Empfindlichkeitsbestimmung ist sowohl für den im Labor tätigen alsauch für den praktizierenden Tierarzt von Bedeutung. In dieser Übersicht wird dieAuswahl von Leitsubstanzen für die veterinärmedizinisch relevantesten Wirkstoffklassen unter dem Aspekt der Kreuzresistenzen dargestellt und erklärt.

Summary

Phenotypic resistance of veterinary pathogens to more than one antimicrobial agent (multi-resistance) may be caused by intrinsic resistance to the antimicrobial agents, acquired cross-resistance, or acquired co-resistance. Known cross-resistan-ces allow to select so-called "representative substances" which are tested and the results of which can also be regarded as being valid for other members of the same class of antimicrobial agents. In general, a limitation in the number of antimicrobial agents to be tested in routine diagnostics is necessary because of capacity and cost efficiency. This is of particular relevance when the broth microdilution method - recommended as the method of choice - with 96-well microtiter plates is used. The knowledge about the relationship between different resistance phenotypes and the corresponding resistance mechanisms is of major value for both, the laboratory personnel and the veterinary practitioner. This review explains how "representative substances" for the most relevant classes of antimicrobial agents used in veterinary medicine are chosen on the basis of known cross-resistances.

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