Der Praktische Tierarzt 81, 932-940
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2000
Publiziert: 11/2000
Zusammenfassung
Die in Deutschland nachgewiesenenim allgemeinen relativ geringen Konzentrationen anMykotoxinen, wie Ochratoxin A, Deoxynivalenol, T2-Toxinund Fumonisin in Futtermitteln können zum gegenwärtigenZeitpunkt nicht sicher mit einer Beeinflussung der Infektionsabwehrbeim Schwein in Verbindung gebracht werden.Experimentelle Ochratoxin A-Verabreichungen zwischen 7und 50 µg/kg Körpermasse allein oder in Verbindung mitDON (25 µg/kg KM), T2-Toxin (15 µg/kg KM) und Fumonisin(12-15 µg/kg KM) bewirken immunmodulatorische Veränderungen.OTA-Dosen von 20 bis 50 µg/kg allein verabreicht,können eine Zunahme des Schweregrades der im Infektionsmodelldurch intrabronchiale Pasteurella multocida-Applikationhervorgerufenen Pneumonien auslösen. Wechselwirkungenvon Mykotoxinen mit weiteren zur Zeit nicht näherbekannten Faktoren müssen einkalkuliert werden. Eine Belastungder Schweinebestände mit Ochratoxin A lässt sichdurch Untersuchung von Blutseren feststellen. Es werdenEmpfehlungen zu Richtwerten für einige Mykotoxine in Futtermittelnzur Diskussion gestellt.