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Der Praktische Tierarzt

Hinweise zur Diagnostik und Empfehlungen für die Therapie der Hufrehe in der Pferdepraxis

Der Praktische Tierarzt 91, 1076-1085

Publiziert: 12/2010

Zusammenfassung

Es gibt eine Vielzahl alter und neuer Behandlungsmethoden der Hufrehe, die sehr unterschiedlichund zum Teil widersprüchlich sind. Für den Praktiker wird es immer schwieriger, diese zu überblicken.Die vor einigen Wochen erschienenen Hinweise und Empfehlungen vom Arbeitskreis „Hufrehe“der Gesellschaft für Pferdemedizin e.V. dienen hier als wertvolle Orientierungshilfe.

Von der Lehrmeinung zurLeitlinieDie sogenannte Lehrmeinung in der Medizin einschließlichder Veterinärmedizin ist tot. Das hat seine Gründe. DieLehrmeinung wird entweder in Lehrbüchern vertreten oderin den Vorlesungen der jeweiligen Lehrenden. Unter derVoraussetzung, dass sie von einem Habilitierten (Habilitation= Erwerb der akademischen Lehrbefugnis – venia legendi)erfolgt. Lehrbücher, insbesondere deutschsprachige, sindunter zeitlichen Aspekten zu schwerfällig, um aktuelleLehrmeinungen mitteilen zu können. Ausländische Lehrbüchervermitteln oft höchst unterschiedliche Lehrmeinungen.Ähnlich ergeht es den Lernwilligen bei der Erfassung deraktuellen Lehrmeinungen aus den Vorlesungen. In der Regelsind in den Vorlesungen zu wenige Zuhörer, um die Lehrmeinungzu erfassen und weiterzuverbreiten. Des Weiterensind die Lehrmeinungen, die über die Vorlesungen von denFachvertretern wiedergegeben werden, höchst differentund so gut wie nie unter den Lehrenden eines Fachgebietesabgesprochen. Da sich die Kenntnisse in der Medizinin Wissenschaft und Praxis in der modernen Zeit sehrschnell ändern, können oft die Lehrmeinungen dem Verlaufnicht folgen. Die Entwicklung von Leitlinien war demgerechtzeitgemäß. Die Leitlinie hat empfehlenden und Ratgebenden Charakter. Sie ist im Gegensatz zu einer Richtlinienicht rechtsbindend, die eine verpflichtende Vorschriftdarstellt und einem Gesetz gleichkommt. Grundsätzlichbesteht allgemeine Behandlungs- und Methodenfreiheit imHeilberufesystem, wobei bestimmte Grenzen zu beachtensind. Leitlinien können nützlich und hilfreich sein, sowohlfür Berufsanfänger als auch für erfahrene Kolleginnen undKollegen. Vor Gericht werden Leitlinien als außerrechtlicheVorschriften zur Information benutzt. Für Gutachter stellensie eine Orientierungshilfe dar. Leitlinien unterliegen einemständigen Wandel. Sie sind fortwährend zu analysieren,zu korrigieren und im Bedarfsfall der Entwicklung auf dentierärztlichen Berufsfeldern anzupassen.

In diesem Sinne sollen die Hinweise zur Diagnostikund Empfehlungen für die Therapie der Hufrehe in derPferdepraxis, die unter der Schirmherrschaft und Herausgeberschaftder Gesellschaft für Pferdemedizin entwickeltwurden, gesehen werden.
B. Hertsch

 

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