Der Praktische Tierarzt 82, 894-903
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2001
Publiziert: 10/2001
Zusammenfassung
Zu den vielfältigen Indikationen einer zytologischen Knochenmarkuntersuchung gehören die nichtregenerative Anämie und länger andauernde Neutropenie und Thrombozytopenie, der Verdacht auf eineLeukämie, ein Myelom oder eine Infiltration mit Lymphomzellen bzw. Zellen eines nicht-ämatopoetischenTumors. Weiterhin ist eine Knochenmarkuntersuchungzum Nachweis von Parasiten wie vor allem Leishmanien und zur Anwendung von Spezialfärbungen angezeigt. Die Entnahme von Knochenmark geschiehtam in der Regel unsedierten Tier vorzugsweise im Bereich der Darmbeinflügel. Als Punktionskanüle eignen sich neben verschiedenen extra für diesen Zweck hergestellten Kanülen insbesondere auch Spinalkanülen. Die korrekte Untersuchung und Interpretation setzt einmarkbröckelhaltiges Präparat voraus, das durch weitgehende Separation der Markbröckel vom Markblut immit EDTAversetzten Knochenmark erreicht wird. Dieluftgetrockneten Präparate werden mit einer panoptischen Färbung (z. B. nach Pappenheim)oder mit Spezialfärbungen gefärbt. Zum Versand in ein Speziallaborsollten jedoch stets ungefärbte Knochenmarkpräparate gelangen.