Der Praktische Tierarzt 91, 1008-1010
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2010
Publiziert: 11/2010
Zusammenfassung
Die Bekämpfung der KSP ist immer noch in der Diskussion. Der nachfolgende Beitrag skizziert neueste Entwicklungen.
In Der Praktische Tierarzt 90, Heft 9 (2009), im DeutschenTierärzteblatt (Heft 10, 2009) und auf der Internetseite der Uni-Halle(www.verwaltung-uni-halle.de) konnte man in einer Mitteilungder Pressestelle der Universität davon lesen, dass Hallenser WissenschaftlerProf. Dr. Karin Breunig, Prof. Dr. Sven Erik Behrensund Sebastian Dücker – neue Verfahren zur oralen Impfung vonTieren gegen Viruserkrankungen bearbeiten. In den abgedrucktenTexten werden dem Leser in Bezug auf eine orale Verabreichungvon Impfstoffen bei der KSP folgende Passagen besonders auffällig: Entwicklung neuer, effektiver Impfstrategien, um Tiere in Tierhaltungauf schonende und kostengünstige Weise gegen Viruserkrankungenzu schützen. Eine erste Produktentwicklung zielt auf orale Impfstoffe gegenKlassische Schweinepest (KSP). Es entstehen durch die KSP volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Keiner der auf dem Markt befindlichen Impfstoffe erfüllt die fürdie angestrebten Produkte kennzeichnenden Leistungsprofile bezüglichSicherheit, umfassender und lang anhaltender Wirksamkeit,einfacher Applikation und kostengünstiger Herstellung. Es wird nicht mit dem infektiösen Virus, sondern mit einzelnen,besonders immunaktiven Oberflächenmerkmalen des Virusgeimpft.Bei denjenigen, die in den letzten Jahrzehnten und heute in derKSP-Forschung, in der Entwicklung von Impfstoffen für Schweinein der Tierhaltung, aber auch für die Impfung bei Wildschweinendirekt und indirekt tätig waren und sind, haben diese Formulierungeneine gewisse Verwunderung ausgelöst. Aus der Fachliteraturund aus dem eigenen Arbeitsfeld sind den wissenschaftlichenMitarbeitern verschiedener Einrichtungen, den Mitarbeitern staatlicherDienststellen und den verschiedenen Untersuchungsämternandere Fakten bezüglich der Bekämpfung der KSP bekannt. Wirerlauben uns – als zumeist langjährige Mitarbeiter von KSP-Forschungsgruppenmit unterschiedlichen Schwerpunkten – auf einigeErgebnisse, Erkenntnisse und Tendenzen aufmerksam zu machen,weil sie zu den zitierten Postulaten unseres Erachtens nach im Widerspruchstehen.