Der Praktische Tierarzt 91, 736-751
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2010
Publiziert: 09/2010
Zusammenfassung
Die Diagnostik akuter Urämien ist in vielen Fällenschwierig und bedarf der Kombination von Befunden aus Anamnese,klinischer Untersuchung, Labordiagnostik, bildgebenderDiagnostik und gegebenenfalls Biopsie. Mit diesen Mitteln ist esgelegentlich möglich, die Ursache der Urämie herauszufinden undnachfolgend gezielt zu therapieren. Prärenale, renale und postrenaleProzesse können unter Einbeziehung der klinischen Untersuchungund des spezifischen Uringewichtes unterschieden werden.Bei Urämien aufgrund einer akuten Nierenschädigung sind die Tierehäufig normal genährt, haben oft ein vor allem im Nierenbereichschmerzhaftes Abdomen, weisen ein spezifisches Uringewicht über1012 g/l, Glukosurie und ein aktives Urinsediment auf. Eine Leukozytoseund Normo- bzw. Hyperthermie weisen auf eine infektiöseGenese der Urämie hin. Patienten mit chronischen Grunderkrankungensind schlechter genährt, mit oft blassen Schleimhäuten,Isosthenurie, häufig Proteinurie und unauffälligem Sediment.