Der Praktische Tierarzt 83, 546-555
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2002
Publiziert: 06/2002
Zusammenfassung
Das Ausgrätschen neugeborener Ferkel wirddurch eine genetisch bedingte Störung der neuromuskulärenEntwicklung ausgelöst. Dabei spielt eine verminderteWirksamkeit des Acetylcholins an bestimmtenSynapsen eine Rolle. Durch frühzeitiges Fixierender Hinterbeine und durch Injektion von Neostigminmethylsulfat(0,1 mg) im medialen Bereich der Oberschenkelmuskulaturvon Grätschferkeln wird häufigeine Herstellung des Stehvermögens erzielt. Ein niedrigererGehalt an DNA, RNA, Gesamtprotein und Myofibrillenin den betroffenen Muskeln spielt bei der Entstehungdes Ausgrätschens keine Rolle. VerschiedeneMuskeln der Hinterextremitäten von Grätschferkelnhaben als Zeichen ungenügender Ausreifung einen erhöhtenGehalt an Calcium und an Natrium. Maßnahmenzur Verhütung des Ausgrätschens der Ferkel werdenbeschrieben.