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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

PRRSV-Eradikation: Eine Option für Schweinebestände in Deutschland?

DOI 10.2376/0005-9366-120-470

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 120, 470-479

DOI: 10.2376/0005-9366-120-470

Publiziert: 11/2007

Zusammenfassung

Die Probleme bei der Bekämpfung des PRRS mit den derzeit verfügbaren Methoden haben zu einem wachsenden Interesse an der Eradikation geführt. Die vorliegende Literaturübersicht bietet eine Zusammenfassung der relevanten Publikationen zu Verfahren der Routinediagnostik, Erregerübertragung zwischen Schweinebeständen (Tierhandel, Samen, Luft, belebte und unbelebte Vektoren) und den verschiedenen Eradikationsverfahren (close amp;rollover, test amp;removal). Das Wissen um die Risiken der Erregerübertragung, die Probleme, die sich hinsichtlich der Diagnostik ergeben und die Erfahrungen mit der Erregereradikation in einzelnen Beständen lassen die Schlussfolgerung zu, dass eine PRRSV-Eradikation unter den Bedingungen der intensiven Schweineproduktion und der regional sehr hohen Schweinedichte in Deutschland nur als Flächensanierung möglich ist. Da aber weder Markerimpfstoffe, die eine Erregerausscheidung wirksam reduzieren können, noch eine entsprechende differenzierende Diagnostik für die Routineuntersuchungen verfügbar sind, kann momentan ein nationales Programm zur Flächensanierung nicht empfohlen werden. Bei der Planung zukünftiger Programme sollte unbedingt bedacht werden, dass der erneute Eintrag des Erregers in eine sanierte und damit PRRSV-freie Region gegenwärtig ausschließlich mit der Tötung der Schweine betroffener Bestände bekämpft werden könnte. Eine Akzeptanz dieser unumgänglichen Maßnahmen durch die Schweinehalter ist nicht anzunehmen.

Summary

The problem of successfully controling PRRS with traditional methods has led to a growing interest in eradication.This review summarizes the current literature on topics of PRRS-eradication, including the relevant routine diagnostic procedures, routes of virus transmission between pig herds (as i.e. pig movement, semen, aerosols, insects, fomites, transport vehicles) and eradication by close amp;rollover and test amp;removal, respectively. On the basis of this knowledge and experiences it can be concluded that PRRS eradication in Germany with its intensive pig production and remarkably high pig density in several regions may only be possible through a national eradication program.The lack of potent marker vaccines that reduce the virus spread significantly, combined with the lack of differentiating diagnostic tests for routine laboratory use leads to the recommendation not to launch a national eradication program under the given circumstances. For the future it should be taken into account that the situation after reintroduction of PRRSV in a free region could only be managed by stamping-out which is generally poorly accepted by the majority of pig producers.

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