Dirofilaria – on the rise?
Der Praktische Tierarzt 96, 1196-1206
© Schlütersche Verlagsges. 2015
Publiziert: 11/2015
Zusammenfassung
Dirofilarien sind Nematoden, die in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung als Erreger der Herzwurmkrankheit und der Hautwurmkrankheit beim Hund und seltener auch bei der Katze gewonnen haben. Zusätzlich können diese durch Stechmücken übertragenen Parasiten auch beim Menschen zu klinischen Symptomen führen. Sie zählen daher zu Erregern mit zoonotischem Potenzial. In den letzten Jahren noch ausschließlich durch Importtiere und reisebegleitende Tiere nach Mitteleuropa verbracht, scheint es aktuell zu einer Endemisierung in Deutschland zu kommen. Der Erregernachweis beruht entweder auf dem Nachweis der adulten Filarien im Ausflusstrakt des rechten Herzens oder unter der Haut sowie durch den Nachweis von Mikrofilarien (Larve 1) im peripheren Blut. Diese Mikrofilarien werden von Stechmücken mit dem Blut des Wirtes aufgenommen, entwickeln sich in der Mücke zur Larve 3 und werden beim nächsten Saugakt in einen anderen Wirt entlassen. Die medikamentöse Therapie gegen adulte Dirofilaria immitis (Herzwurm) ist mit Risiken für den Patienten behaftet und sollte nur nach exakter Diagnose und entsprechender Beratung des Tierbesitzers durchgeführt werden. Eine Therapie gegen die Mikrofilarien muss aktuell immer zwingend empfohlen werden, um einer weiteren Aktivierung der Endemisierung Einhalt zu gebieten.
Summary
Dirofilaria are nematodes under rising attention as clinical cases in dogs and cats have been observed in imported animals as well as in animals with a history of being abroad. As humans may also develop clinical signs after infection due to transmission by mosquitos, these parasites have also a zoonotic potential. Detection of the pathogen relies on the proven evidence of adult Dirofilaria immitis within the right heart and lung arteries (antigen-ELISA or heart ultrasonography) or of Dirofilaria repens within subcutaneous nodules (surgical removal). Another way detecting the infection relies on the identification of microfilariae (larvae 1) in the peripheral blood. Those microfilariae are ingested by mosquitos during their blood meal and develop within the insect to infectious larvae 3 that are transmitted to another host. Medical therapy is based on the elimination of adult worms but has been discredited because of the life threatening risk due to pulmonal thromboembolism in severely diseased animals. Microfilaricidal therapy is strongly recommended within Central Europe to interrupt transmission cycles between host and mosquitos.