Conservative treatment of an open metatarsal fracture in a calf – a field case report
Der Praktische Tierarzt 95, 1046-1053
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2014
Publiziert: 10/2014
Zusammenfassung
Ein Bullenkalb der Rasse Holstein-Friesian wurde einen Tag nach der Geburt mit einer offenen Metatarsalfraktur vorgestellt. Es wurde ein konservativer Therapieversuch mittels eines gefensterten hohen Cast-Verbandes begonnen. Begleitend wurde acht Wochen lang parenteral ein Antibiotikum verabreicht. Während des viermonatigen Heilungsverlaufs wurde der Verband zweimal gewechselt. Dabei wurde zunächst eine Schienung in Form einer Baumschutzmanschette zur Entlastung der Gliedmaße angebracht. Beim zweiten Wechsel des Casts wurde diese durch eine Uförmige Schiene aus flachem V2A-Stahl ersetzt. Bei der Abnahme des Verbandes wies das betroffene Bein eine deutliche Atrophie der gesamten Gliedmaßenmuskulatur sowie eine Verkürzung der Beugesehnen mit extremer Steilstellung im Tarsalgelenk auf und war gegenüber dem linken Hinterbein um ca. 3 cm verkürzt. Diese Differenz wurde mithilfe eines quer verklebten Klauenklotzes aus Holz ausgeglichen. Etwa elf Monate nach der Geburt wurde das Tier geschlachtet und die Gliedmaße wurde pathologisch-anatomisch und computertomografisch untersucht. Insgesamt konnte unter ästhetisch-funktionellen Gesichtspunkten eine zufriedenstellende Heilung erzielt werden.
Summary
A one-day-old Holstein-Friesian bull calf was presented with an open metatarsal fracture and treated conservatively with a fenestrated full limb cast. Concomitantly, parenteral antibiotic treatment was applied for approximately eight weeks. During the entire four months of recovery, the cast was renewed twice. Firstly a plastic tree guard was used for external splinting, whereas a U-shaped V2A-steel splint was applied upon the second bandage change. After final removal of the cast, muscular atrophy, tendon contraction, a steeply positioned tarsal joint and a unilateral length reduction of the affected limb of approximately 3 cm as compared to the unfractured hind leg was evident. This difference was corrected by applying a wooden block to the claws of the affected leg. At eleven months, the bull was slaughtered and the hind leg was examined pathologic-anatomically and by CT scan. With regard to aesthetical and functional aspects, a satisfactorily healing had been achieved.