Der Praktische Tierarzt 90, 850-852
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 09/2009
Zusammenfassung
Die Diagnose neurologischer Erkrankungen erfordertviel Erfahrung. Dem Ungeübten erscheint das klinischeBild oft diffus. In solchen Fällen ist ein systematischerUntersuchungsgang sehr hilfreich. Der hier vorgestellteneurologische Untersuchungsgang ist zugunsten derPraktikabilität bewusst knapp gehalten. Zu weiterführendenUntersuchungen Differentialdiagnosen,Therapiemöglichkeiten, u.s.w. sei auf die Fachliteraturverwiesen.
Ziel der neurologischen Untersuchung ist es festzustellen, ob einneurologisches Problem vorhanden und wo dieses lokalisiert ist.Bei der anschließenden Erstellung einer Differentialdiagnose müssen,Alter, Rasse und Verwendungszweck berücksichtigt werden.Zur Erhebung einer Anamnese werden vor allem Fragen an denBesitzer und Betreuer des Pferdes gestellt, die vom Tierarzt selbstnicht untersucht werden können: Abnormitäten während der Arbeitund Verhaltensänderungen im Stall und im täglichen Umgang mitdem Tier. In der Abgrenzung zu organischen und metabolischenStörungen sind zuerst eine klinische Untersuchung und flankierendeLaboruntersuchungen (Blutstatus, Protein, Muskelenzyme, GGTsowie die Elektrolyte Ca++ und K+) durchzuführen.
Die Neurologische Untersuchung besteht in der Beurteilung desErscheinungsbildes des Patienten, seiner Spontanaktivität, der induziertenReflexerregbarkeit und der komplexen Reflexantwort.