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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Mycoplasma synoviae-assoziierte Eischalenpoldefekte bei Legehennen

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 123, 111-118

DOI: 10.2376/0005-9366-123-111

Publiziert: 03/2010

Zusammenfassung

In einer klinisch-prospektiven Feldstudie wurden Legehennen untersucht, die poldefekte Eier (egg-pole shell defects, EPS) legten. Aus drei betroffenen Herden wurden hierzu gezielt 86 Hühner, die poldefekte Eier legten, sowie willkürlich 72 Hühner, die makroskopisch unauffällige Eier legten, untersucht. In der serologischen Untersuchung mittels ELISA hatten die Hühner mit EPS einen signifikant höheren Antikörpertiter (p Mycoplasma (M.) synoviae im Vergleich zu den Hühnern ohne EPS. Aus Kloakenabstriche waren bei den Hühnern mit poldefekten Eiern zu 87 % (n = 72) M. synoviae-DNA amplifizierbar, bei den Hühnern ohne EPS dagegen nur zu 18 % (n = 13). M. synoviae war darüber hinaus aus Legedarmabstrichen von fünf Hühnern, welche poldefekte Eier legten, kultivierbar. Darüber hinaus wurde bei fast allen Eiern mit EPS im Eiklar M. synoviaespezifische DNA (n = 48; 98 %) amplifiziert, im Unterschied zu den makroskopisch unauffälligen Eiern (n = 11; 26%). Ultrastrukturell konnte gezeigt werden, dass sich die poldefekten Eier sowohl in Struktur als auch im Durchmesser der Eierschale erheblich von den unveränderten Eiern unterschieden. Aufgrund des signifikant häufigeren Nachweises von M. synoviae-DNA aus der Kloake von Hühnern mit poldefekten Eiern, ist eine Beteiligung von M. synoviae beim Legen von poldefekten Eiern in den untersuchten Herden wahrscheinlich. Weiterführende Infektionsversuche mit den isolierten M. synoviae erfolgten jedoch nicht, sodass über die kausal pathogene Rolle der M. synoviae bei der Entstehung von poldefekten Eiern in den untersuchten Herden nur spekuliert werden kann.
Legehennen
Mycoplasma synoviae

Summary

Hens laying eggs with egg-pole shell defects (EPS) were examined in a clinical prospective study. 86 hens with EPS and 72 hens without EPS from three flocks were selected for this study. It could be proven serologically that hens with EPS had significant (p Mycoplasma (M.) synoviae then hens without EPS. PCR tested cloacal swabs for M. synoviae were more frequently positive from hens with EPS (87 %; n = 72) then from hens without EPS (18 %; n = 13). Furthermore, M. synoviae could be cultivated from the oviduct of five hens with EPS. Additionally, M. synoviae-DNA was detectable in the albumen of nearly all eggs with EPS (n = 48; 98 %), contrary to the eggs without EPS (n = 11; 26%). Ultrastructural investigation revealed that eggs with EPS showed considerable differences of the egg shell structure as well as the cross section dimension according to eggs without EPS. Due to the significantly more frequent detection of M. synoviae-DNA from the cloaca of chickens with EPS, is an involvement of M. synoviae in laying of EPS in the surveyed herds likely. Further infection experiments with the isolated M. synoviae were not perfomed, therefore about the causal pathogenic role of M. synoviae in the development of eggs with EPS in the surveyed herds can only be speculated.
laying hens
Mycoplasma synoviae
eggshell apex abnormalities
eggpole shell defect
scanning electron microscopy

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