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Der Praktische Tierarzt

MKS – Grundregeln zur Verhütung der Seuchenausbreitung

Der Praktische Tierarzt 83, 450-450

Publiziert: 05/2002

Zusammenfassung

Die Maul-und Klauenseuche (MKS)ist nach wievor eine weltweit vorkommende gefährliche Tierseuche, die vorwiegend Paarzeher betrifft. Durch zunehmenden Handel, Tourismus aber auch illegale Einfuhrvon Tieren, vorwiegend aber auch tierischen Produkten aus allen Regionen der Welt besteht für die Länderder Europäischen Union (EU)ein hohes Einschleppungsrisiko. Das wurde in drastischer Weise deutlich, als in diesem Frühjahr die MKS – nach einigen Jahrzehnten der MKS-Freiheit – in Großbritannien ausgebrochen ist. Dieser Ausbruch ist ein Lehrstück für diegrößten Risiken hinsichtlich Seucheneinschleppungund -verbreitung:Die Verfütterung von Speiseabfällenan Schweine ist nicht nur ein erstrangiges Risiko für einen Schweinepest-sondern auch für einen MKS-Ausbruch.

Die schnelle Verbreitung der Seuche wurdedurch den Übergang der Infektion vom Schwein aufdas Schaf möglich. In dieser letzteren Tierart sind dieMKS-Symptome nicht so deutlich ausgeprägt wie z. B. in Rind oder Schwein, sodass die Infektion einige Zeitunbemerkt bleiben konnte. Dadurch kam es, maßgeblich auch begünstigt durch intensiven Handel aufMärkten und durch zahlreiche Langstreckentransporte von Schafen, zur raschen Verbreitung im ganzenLand und zum "Überschwappen" der Seuche auf denKontinent, d. h. nach Frankreich und in die Niederlande. Die neuerlichen MKS-Ausbrüche zeigen einmalmehr, dass vor dem Hintergrund der in der EU-Gesetzgebung vorgesehenen Eradikationspolitik nur mitplanmäßig vorbereiteten (Bundesmaßnahmenkatalogu. a. )und konsequenten Maßnahmen eine wirksameBekämpfung der MKS möglich ist. Es ist derzeit nochnicht eindeutig geregelt, ob und in welchen Seuchenfällen von der Möglichkeit einer Notimpfung Gebrauch gemacht werden kann (Barnett et al. 2001). Auchmüssten die sich aus der Impfung ergebenden Konsequenzen (z. B. Tötung oder Handelssperre)von Fall zuFall festgelegt werden. Für den Fall eines MKS-Ausbruchs in Deutschland würde wahrscheinlich die mangelhaft ausgeprägte Hygiene, die in den meisten Rinder haltenden Betrieben herrscht, einer Verbreitung derSeuche Vorschub leisten. Daher ist es unerlässlich, ähnlich wie in der Schweinehaltung, zu verbindlichen Regelungen hinsichtlich eines Hygienestatus in der Rinderhaltung zu kommen.

 

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