- Arbeitgeber müssen in Mitarbeiterzufriedenheit investieren, um qualifiziertes Personal langfristig zu halten.
- Neben Punkten wie Gehalt und Arbeitszeiten sind regelmäßiges Lob und Mitarbeitergespräche wichtige Grundpfeiler.
- Nettolohn-Optimierungen tragen ebenfalls zur Motivation bei.
- Externe Berater können bei Problemen im Team helfen.
Jeder Praxisinhaber und Klinikleiter wünscht sich motivierte Mitarbeiter, die freundlich zu Tier und Mensch sind, gute Umsätze machen und ihrer Arbeitsstätte lange treu bleiben. Mitarbeiter aktiv zu motivieren, dafür tun leider die wenigsten Chefs etwas. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten:
Arbeitsvertrag
Mitarbeiter wünschen sich einen Arbeitsvertrag
Top Job:
- mit fairen und gesetzeskonformen Arbeitszeiten (+ Ausgleich von Mehrarbeit);
- geregelten Notdienst- und Wochenendarbeitszeiten,
- transparenter Urlaubsregelung und
- angemessenem Gehalt.
Eine korrekte Arbeitszeiterfassung ist unumgänglich, um die tatsächliche Arbeitsbelastung jedes Mitarbeiters zu objektivieren.
Lob und Anerkennung
Auch wenn der Chef viel um die Ohren hat, sollte er die Zeit finden, die eigenen Mitarbeiter
- zu grüßen,
- zu „erhören“ und
- ganz wichtig: regelmäßig zu loben!
Tierärzte schlagen sich bereitwilliger die Nächte um die Ohren und machen die eine oder andere Überstunde, wenn sie dafür ein paar ehrlich gemeinte, anerkennende Worte ernten. Ein „Gut gemacht“ kostet nichts, wird von der nachfolgenden Generation aber als sehr wichtig und motivierend empfunden. Kritikgespräche gehören hingegen hinter verschlossene Türen. Wer vor seinen Kollegen heruntergeputzt wird, geht nicht mehr gerne zur Arbeit. Pessimismus, Unsicherheit und Geringschätzung sind weitere Motivationskiller.
Mitarbeiter zu Wort kommen lassen
Personalgespräche (2 x jährlich) können sehr aufschlussreich sein, wenn sie gut vorbereitet sind.
- Stimmen die Arbeitsabläufe und sind die Aufgaben + Verantwortlichkeiten gut verteilt?
- Welche Fort-und Weiterbildungen kann/soll welcher Mitarbeiter übernehmen?
- Wie arbeitet das Team zusammen? Wie ist die Stimmung?
- Gibt es Wünsche?
Unter Umständen sind Mitarbeiter gegenüber ihren Chefs befangen. Externe Berater können Aufschluss über den Status Quo der Mitarbeiterzufriedenheit geben und bei Problemen im Team helfen.
Persönliche Weiterentwicklung und eigene Ideen
Gerade junge Tierärzte wollen sich weiterentwickeln, austauschen und stetig dazulernen. Sei es bei
- klinikinternen Workshops zu Kommunikation, Social Media und Arbeitssicherheit,
- regelmäßigen „Poster Clubs“, bei denen aktuelle Studienergebnisse besprochen werden oder
- auf Seminaren und Kongressen.
Wer Neues lernt, ist auch motiviert, dies im Alltag umzusetzen. Tauschen Sie die neu gewonnenen Erkenntnisse aus, damit alle Kollegen von einem Kongressbesuch profitieren.
Nettolohnoptimierung
Folgende Möglichkeiten wurden auf dem Leipziger Tierärztekongress 2020 vorgestellt:
- Tankgutscheine/Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel
- Mitarbeiterverpflegung - gemeinsames Mittagessen
- Erstattung Telefonkosten
- Zuschüsse Kinderbetreuung
- Gesundheitsförderung, Erholungsbeihilfe (z.B. Massagetermine)
- Restaurantchecks
- Betriebliche Altersvorsorge
Für den Praxisinhaber ensteht so zwar ein Mehraufwand an Bürokratie, die Boni drücken jedoch Wertschätzung aus.
Gemeinsame Aktivitäten
- Wie wäre es mit einer Kliniklaufgruppe? Regelmäßige Bewegung sorgt für Ausgeglichenheit. Weiterhin gut geeignet: Bowlingabende, Kanufahrten, Teilnahme an Firmenläufen oder auch Klettern.
- Auch Essen ist ein nicht zu unterschätzender Motivator. Klinikfälle und Abläufe könnten Sie zum Beispiel einmal monatlich bei einem gemeinsamen Frühstück besprechen. Eine Zusammenfassung der Treffen kann auch per Mail verschickt werden.
Durch gemeinsame Unternehmungen wird das "Wir"-Gefühl unterstützt. Zusammengehörigkeit schafft Vertrauen.