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Der Praktische Tierarzt

Messung der Zitzenbelastung mittels modifiziertem Federkutimeter

Der Praktische Tierarzt 88, 180-182

Publiziert: 03/2007

Zusammenfassung

Eine zu starke Zitzenbelastunggefährdet dieEutergesundheit.Der nachfolgendeBeitrag zeigt, wie dieBelastungssituationbeurteilt werden kann.

Eine erhöhte Belastung der Zitzenvon Milchkühen geht mit einer vermehrtenKeimbesiedlung des Strichkanals, einerBeeinträchtigung der lokalen Abwehrmechanismenund einer Erhöhung desMastitisrisikos einher (Hamann u. Zecconi2004, Zecconi et al. 1992). Die möglichenUrsachen für eine erhöhte Zitzenbelastungsind vielfältig und können aufgrund desdamit verbundenen hohen Aufwands imRahmen einer Tierärztlichen Bestandsbetreuungnicht alle routinemäßig mit hoherPrüffrequenz erfaßt werden. Es wird daherdie direkte Messung der Zitzenbelastungbei einer Stichprobe der Tiere in Anlehnungan das von Hamann et al. (1996) beschriebeneVerfahren empfohlen. Dieses basiertauf der Tatsache, das die Zitzen auf eineerhöhte Belastung mit einer temporärenVeränderung der Gewebefestigkeit reagieren(Hamann u. Mean 1990). Es wird dieZitzenkuppendicke der dem Untersucherzugewandten Zitzen unmittelbar vor Ansetzendes Melkzeugs und innerhalb von30 Sekunden nach der Abnahme mittels modifiziertemFederkutimeter gemessen unddie prozentuale Differenz beider Messwerteberechnet (Abb. 1). Die Ablesung erfolgtjeweils zwei Sekunden nach Ansetzen desKutimeters. Es empfiehlt sich, bei den selbenTieren im zeitlichen Zusammenhang mitder Messung eine adspektorische Beurteilungder Zitzen und der Zitzenkuppendurchzuführen. Wenn bei der regelmäßigenDurchführung dieser Messungen und/oder adspektorischen Beurteilungen, die mit vergleichsweise geringem Aufwanddurchzuführen sind, Soll-Ist-Abweichungenfestgestellt werden, ist von einer erhöhtenZitzenbelastung auszugehen, die eine weitergehendeDiagnostik erfordert.

 

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