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Der Praktische Tierarzt

Megaösophagus bei drei Dalmatinerwelpen eines Wurfes mit Verlaufsuntersuchungen über einen Zeitraum von zehn Monaten

Der Praktische Tierarzt 92, 766-775

Publiziert: 09/2011

Zusammenfassung

Es wurde ein Wurf vier Wochen alter Dalmatinerwelpenmit deren Mutter in der Praxis vorgestellt. Bei den15 Welpen handelte es sich um sechs Rüden und neun Hündinnen.Drei Welpen, alles Rüden, zeigten gurgelnde Geräusche währendund nach der Futteraufnahme, Regurgitieren und Vomitus, vor allembeim Hochheben. Ein Welpe war wegen verschärfter Atemgeräuscheauffällig geworden. Bei der klinischen Untersuchung wurde einealtersentsprechende körperliche Entwicklung bei den betroffenenWelpen festgestellt. Einer der Welpen regurgitierte bei der Untersuchungund bei einem weiteren Tier wurde Dyspnoe mit verschärfterbronchialer Atmung festgestellt. Die eingeleitete Röntgendiagnostikergab bei zwei Welpen eine leichtgradige und bei einemTier eine mittelgradige Pneumonie. Entsprechend des Verdachtesauf eine Funktionsstörung des Ösophagus wurde im Anschluss eineRöntgenkontrastuntersuchung mittels Bariumsulfat durchgeführt.Diese ergab einen Verdacht auf das Vorliegen eines kongenitalenidiopathischen Megaösophagus bei allen drei Welpen. Laboruntersuchungenergaben einheitlich eine Leukozytose und einen erniedrigtenHämatokrit. Die Tiere wurden mit Amoxicillin/Clavulansäure,Domperidon und Metoclopramid behandelt. Des Weiteren wurdenmit der Züchterin besondere Fütterungsregeln erarbeitet. Im Verlaufvon vier Wochen verringerten sich die klinischen Symptome beizwei der Welpen deutlich. Ein Welpe zeigte unverändert klinischeSymptomatik und blieb in der körperlichen Entwicklung im Vergleichzu den Wurfgeschwistern zurück. Dieser Welpe musste imAlter von vier Monaten euthanasiert werden. Bei den beiden anderenHunden wurden im Alter von fünf und elf Monaten Verlaufsuntersuchungendurchgeführt. Die Röntgenkontrastuntersuchungzeigte ein weiteres Vorhandensein eines Megaösophagus. Die Tierewaren klinisch unauffällig. Das Fütterungsmanagement bestand ausmehrfacher täglicher Fütterung mit Feuchtfutter aus einem erhöhtenFutternapf. Medikamente wurden nicht mehr verabreicht.
kongenitaler idiopathischer Megaösophagus
Dalmatiner
Verlaufsuntersuchung

Summary

Megaoesophagus in three Dalmatian puppies ofone litter – follow-up study
A litter of four-week-old Dalmatian puppies and theirmother were presented for examination. The litter consisted of15 puppies, six male and nine female. Three of the male puppieswere making gargling noises during and after feeding, they werealso regurgitating and vomiting, particularly when being picked up.One of the puppies showed abnormal breathing sounds. A clinicalexamination revealed normal physical development of the affectedpuppies. One puppy regurgitated during examination. Anotherpuppy was dyspnoeic, with aggravated bronchial breathing pattern.Radiologic examination revealed mild pneumonia in twopuppies and pneumonia at an intermediate stage in one puppy. Followingthe suspicion of a dysfunction of the oesophagus, contrastradiographs using barium sulphate confirmed congenital idiopathicmegaoesophagus for all three puppies. In all affected puppies leukocytosisand reduced PCV were present. Treatment consisted ofamoxicillin/clavulanic acid, domperidone and metoclopramide.Furthermore, special feeding regimes were worked out with thebreeder. Over a period of four weeks, clinical symptoms in two ofthe puppies could be significantly reduced. One puppy showed noimprovement and exhibited retarded physical development. Thispuppy had to be euthanised at the age of four months. Followupexaminations were carried out on the surviving two puppiesat the age of five and eleven months. Radiographs showed megaoesophagus.The animals were clinically normal. The feeding planconsisted of several meals daily of moist feed taken from a raisedbowl. No further medication was administered.
congenital idiopathic megaoesophagus
progressiveexamination

 

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