Der Praktische Tierarzt 90, 842-849
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 09/2009
Zusammenfassung
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich– bezogen auf die Stutenzahlen – um die bisher bei weitem umfangreichste.Die Mastitisrate bei Zuchtstuten betrug ca. 5 %, inProblembeständen ca. 10 %. Die Erkrankungen traten überwiegendin der Involutionsphase auf, aber auch bei laktierenden undbei juvenilen Stuten sowie bei Saugfohlen. Bei ca. 70 % der Stutenmit Mastitis zeigten sich von der Norm abweichende sensorischeSekretveränderungen. Zellzahlen ab 100000/ml in der Laktationsphaseund ab 400000/ml in der Involutionsphase sind als pathologischanzusehen. Bei den Mastitissekreten wiesen ca. 70 % einenpathogenen Keimgehalt auf (überwiegend Sc. equi ssp. zooepidemicus),Sekrete klinisch eutergesunder Stuten zu 50%. Beim Vergleichder Therapieformen zeigten sich geringfügig bessere Erfolgebei der kombinierten (lokalen und systemischen) Therapie. In Problembeständenergaben sich Hinweise auf eine genetische Dispositionoder eine erhöhte Anfälligkeit aufgrund vorausgegangenerMastitiden. Für die tierärztliche Praxis können neben der klinischenUntersuchung die sensorische, mikrobiologische und zytologischeAnalytik empfohlen werden. Für die Pferdezucht stellt, wie in derRinderzucht, die Mastitis eine ernstzunehmende Erkrankung darsowohl im Hinblick auf das Fohlen bei Fuß als auch für die Gesundheitkünftiger Nachkommen.