Der Praktische Tierarzt 91, 676-680
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2010
Publiziert: 08/2010
Zusammenfassung
Wunden können bei Pferden im Vergleich zu anderen Spezies besondere Probleme bereiten.So kommt es zum Beispiel durch die Bildung von überschießendem Granulationsgewebe oftzu einer verzögerten Wundheilung.
Die Wundheilung erfolgt normalerweise in geordneter undeffizienter Art und Weise und ist durch vier überlappende Phasencharakterisiert: Hämostase, Entzündung, Proliferation undReparation. In jeder dieser Phasen können Störungen auftreten,die eine verzögerte Wundheilung zur Folge haben. Die klinischenZeichen schlecht heilender Wunden sind in einem Kasten aufder nächsten Seite aufgeführt. Die Wundheilung kann sowohldurch Faktoren, die die Wunde betreffen, als auch durch Faktoren,die den Patienten betreffen, wie beispielsweise schlechtekörperliche Verfassung, Alter oder Diabetes, verzögert werden.
Bei Wundheilungsstörungen ist stets nach der Ursache zu suchen.Meist resultiert die Behandlung des zugrunde liegendenProblems und eines guten Wundmanagements in einer komplettenAbheilung. Manchmal ist ein Hauttransplantat notwendig,um die Wundheilung zu beschleunigen.
Grundsätzlich sollte bei der Wundversorgung das sogenannteTIME Konzept beachtet werden (siehe rechter Kasten auf Seite677). Im Folgenden sollen typische Faktoren näher besprochenwerden, die eine verzögerte Wundheilung verursachen.