Der Praktische Tierarzt 84, 102-111
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2003
Publiziert: 02/2003
Zusammenfassung
Spontan auftretende Mammatumoren bei Rattensind eine in der Kleintierpraxis vermehrt zu beobachtendeErkrankung. Die Besitzer stellen Tiere mit Neoplasiender Brustdrüsen in sehr unterschiedlichen Stadienzur Therapie vor. Operiert wurden 16 weiblicheRatten verschiedener Besitzer und Herkunft. Unter Allgemeinanästhesie– einer Kombination aus Injektions- undInhalationsnarkose – wurden die Tiere einem chirurgischenEingriff unterzogen. Die verwendete Kombinationsnarkoseaus Ketamin (100 mg/kg) und Xylazin(2 mg/kg) i. m. in der Mischspritze und Isofluran(ca. 2 Vol. % Erhaltung) hat sich gut bewährt und kannweiterempfohlen werden. Die postoperative Analgesiebestand aus Carprofen (5 mg/kg) zunächst s. c., späteroral durch den Besitzer zuhause über drei Tage. Einesystemische Antibiose erfolgte p. op. mit Baytril®(10 mg/kg) s. c. und über fünf weitere Tage oral überdas Futter. Die pathohistologische Untersuchung derexzidierten Tumoren ergab zu über 80 % gutartige Neoplasien.Das durchgeführte Behandlungsregime zeigtesich als sehr erfolgreich in der chirurgischen Therapievon spontanen Mammatumoren bei der Ratte. Bereitswenige Tage nach der Operation berichteten die Besitzerüber ein deutlich gesteigertes Allgemeinbefindender Patientinnen.