Der Praktische Tierarzt 90, 220-227
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2009
Publiziert: 03/2009
Zusammenfassung
Das maligne Pleuramesotheliom ist beim Pferdein sehr seltener primärer Tumor der Brusthöhle, der seinen Ausgangvon den serösen Häuten, d. h. den pleuralen Deckzellennimmt. Während in der Humanmedizin die Ursache für das malignePleuramesotheliom in der überwiegenden Anzahl aller Fälle ineiner vorangegangenen Asbestexposition zu suchen ist, konnte dieÄtiologie beim Pferd bis heute nicht geklärt werden. Da das malignePleuramesotheliom in der Regel mit einem starken Thoraxergusseseinhergeht, ist Dyspnoe neben einer Reihe weiterer unspezifischerklinischer Anzeichen das vorherrschende Symptom. Diagnostischsind neben der allgemeinen klinischen Untersuchung die Röntgenuntersuchungund die Sonographie wertvolle Hilfsmittel zurDarstellung des Ergusses. Die endgültige Diagnose kann aber erstmit der zytologischen Darstellung der im Erguss vorkommendenMesotheliomzellen und / oder mit einer pathohistologischen Gewebeuntersuchunggestellt werden. Im vorliegenden Fall eines13jährigen Trakehner Wallachs gaben ein massiver Pleuraergussund ein linksseitiges Horner-Syndrom erste Hinweise auf ein tumorösesGeschehen. Diese Verdachtsdiagnose wurde durch die zytologischeUntersuchung des Thoraxpunktates bestätigt, in welchemsich in großer Anzahl epitheloid strukturierte Mesotheliomzellennachweisen ließen.