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Kleintierpraxis

Magnetresonanztomographische Befunde des Myelons bei 34 Hunden mit zervikalem Bandscheibenvorfall: Gibt es Hinweise auf die Prognose?

Kleintierpraxis 55, 537-546

Publiziert: 10/2010

Zusammenfassung

Eine Gruppe von Hunden mit Bandscheibenvorfall in der zervikalen Wirbelsäule, die ein Gewicht unter 20 kg hatten, wurde in Bezug auf ihre magnetresonanztomographischen (MRT) und klinisch-neurologischen Befunde retrospektiv ausgewertet.

34 Hunde erfüllten im Zeitraum zwischen dem 01. Januar 2005 und dem 01. Juli 2009 alle Einschlusskriterien. Den Patienten unterlagen dieser Hunde wurden Informationen zu Signalement, Dauer der Erkrankung, Vorbehandlung mit Gluko kortikosteroiden, neurologischem Schweregrad prä und post operationem sowie der weitere Verlauf bis zum Tag der Entlassung entnommen. Die Bilder der MRT-Untersuchung wurden geblindet bezüglich intramedullärer Hyperintensität in der T2-gewichteten Aufnahme und des Grades der Rückenmarkskompression beurteilt.

Eine intramedulläre Hyperintensität in den T2-gewichteten Turbo-Spin-Echo-(TSE-)Sequenzen trat häufiger bei Hunden eines höheren Schweregrades auf. Dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant. Hunde, die sich inner-halb von 24 Stunden post operationem um einen Schwere-grad besserten, wiesen seltener hyperintense Areale im Rückenmark auf als Hunde, die für eine Besserung um einen Schweregrad länger als 24 Stunden benötigten. Im Unterschied dazu konnten Signifikanzen berechnet werden, wenn die Krankheitsdauer berücksichtigt wurde: Hunde mit einer kürzeren Krankheitsdauer besserten sich signifikant schneller um einen Schweregrad als Hunde, die schon über einen längeren Zeitraum Symptome zeigten.

Eine Vorbehandlung mit Glukokortikosteroiden hatte kei-nen Einfluss auf die Befunde in der Bildgebung.Ein längeres Bestehen klinischer Symptomatik verlängerte signifikant die Zeit bis zu einem kurzfristigen Heilungs-erfolg. Außerdem gaben das Vorhandensein und die Ausdehnung magnet resonanztomographisch erhobener Befunde Hinweise auf eine schlechtere Prognose einer Rückenmarksschädigung.
Rückenmarkskompression
Hund
MRT
T2-gewichtete Hyper intensität
Prognose

Summary

Magnetic resonance imaging findings in 34 dogs with cervical intervertebral disc disease: prognostic value?
A group of dogs with a body weight less than 20 kg andwith cervical intervertebral disc disease was evaluatedretrospectively with respect to their magnetic resonanceimaging (MRI) and clinico-neurological findings.

From January 2005 to July 2009, 34 dogs met all the inclusioncriteria for this study. Information about signalement,duration of clinical signs, pre-treatment with glucocorticosteroids,neurological score pre- and post-surgery as wellas follow-up neurological examinations until dischargewere collected by reviewing their medical records. The MRIfindings were evaluated in a blinded way with regard tointramedullary hyperintensity in the T2-weighted imagesand degree of spinal cord compression.

A hyperintensity in the T2-weighted turbo-spin-echo (TSE)sequenceswas observed more frequently in dogs with ahigher neurological score than in dogs with a lower neurologicalscore at presentation. However, these differenceswere not statistically significant. In addition, the dogs witha rapid improvement of their neurological score by onegrade after surgery showed hyperintensity less frequentlyin their T2-weighted TSE sequences. In contrast to thesefindings, significant differences were found for the durationof clinical signs: dogs with a shorter duration of neurologicalsigns at presentation showed a statistically significantlyfaster improvement of their neurological score by onegrade than dogs that had shown neurological signs for alonger duration.

Pre-treatment with glucocorticosteroids had no influenceon the MRI findings. A longer duration of clinical signssignificantly prolonged the time to a successful short-termoutcome. Furthermore, the presence and degree of MRIfindings were signs of a worse prognosis.
cervical disc herniation
dog
MRI
T2-weighted hyperintensity
prognosis

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