Der Praktische Tierarzt 86, 28-34
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. 2005
Publiziert: 01/2005
Zusammenfassung
Ein Sequester ist abgestorbenes Knochengewebe, dasvom gesunden Gewebe rundherum abgetrennt (demarkiert)ist. Beim Pferd sind besonders die Gliedmaßenenden,wo kein schützender Weichteilmantel das Stützskelett umgibt,betroffen. Andererseits finden sich Knochensequesterauch an allen anderen Lokalisationen eines Planum cutaneumsam Skelett, wo nur Haut den Knochen bedeckt.Ursächlich spielen neben der offenen auch die gedeckteTraumatisierung und die hämatogene Infektion eine wichtigeRolle. Klinisch präsentieren sich die Patienten mitschlechtheilenden Wunden bei unterschiedlicher Funktionsstörungüber längere Zeit. Oft ist dem Vorbericht der Zusammenhangmit dem Trauma nicht zu entnehmen. DieDiagnostik erfordert folglich neben der umfassenden klinischenUntersuchung (Status der Wundheilung, Schäden anSehnen, Bändern und Gelenken) auch eine erweiterte, evtl.wiederholte Röntgenuntersuchung derartiger Patienten.Die chirurgische Therapie als Sequestrektomie ist das Mittelder Wahl. Vereinzelt kann es zu einem periostalen „Einmauern“oder zur Resorption eines Sequesters kommen.