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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Klinischer Vergleich dreier Medetomidin – Midazolam – Ketamin – Narkosen auf ihre Eignung zur Kastration von Frettchen (Mustela putorius furo)

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 121, 1-10

DOI: 10.2376/0005-9366-121-1

Publiziert: 01/2008

Zusammenfassung

33 Frettchen (Mustela putorius furo, 11 weibliche, 22 männliche, ASA I-II) wurden in einer Medetomidin – Midazolam – Ketamin – Kombinationsnarkose kastriert. Die Tiere wurden randomisiert 3 Gruppen zugeteilt. Alle Gruppen erhielten 20 µg/kg KM Medetomidin und 0,5 mg/kg KM Midazolam, unterschieden sich jedoch bezüglich der verabreichten Ketamindosis und der Applikationsart (IM10 = 10 mg/kg KM intramuskulär; IM07 = 7 mg/kg KM intramuskulär; SC10 = 10 mg/kg KM subkutan). Nach 30 Minuten erfolgte die Teilantagonisierung mit 100 µg/kg KM Atipamezol i.m.. Sedation, Muskelrelaxation, Analgesie und anästhetischer Gesamteindruck wurden durch ein Scoring-Verfahren verglichen. Reaktionen auf den viszeralen Schmerzreiz beim Abklemmen von Samenstrang bzw. Gefäßstrang der A. ovarica wurden separat ausgewertet. Alle Tiere verloren den Stellreflex und konnten in Rückenlage gebracht werden. Die Einleitung war in der Versuchsgruppe IM10 mit 1,73 ± 0,3 min. signifikant am kürzesten. Ebenso verhielt es sich mit der Aufwachzeit (9,73 ± 4,6 min. bei IM10). Bei s.c. eingeleiteten Tieren verlängerte sich die Aufwachzeit signifikant auf 30,27 ± 15,6 Minuten. Die Auswertung aller Ergebnisse ergab, dass für die Kastration von Frettchen die MMK-Narkose mit 10 mg/kg Ketamin i.m. sehr gut geeignet ist. Es zeigte sich zwar bei allen drei Kombinationen eine Medetomidin-typische Atemdepression und Bradykardie, diese konnten aber nach Teilantagonisierung zügig wieder aufgehoben werden. Narkoseeinleitung und Intubation mit nachfolgender Inhalationsanästhesie sind mit allen drei MMK-Dosierungen möglich.

Summary

33 ferrets (Mustela putorius furo, 11 females, 22 males, ASA I-II) were neutered in a combination anaesthesia with medetomidine, midazolam and ketamine. The animals were randomized into 3 groups. All animals received 20 µg/kg BW medetomidine and 0.5 mg/kg BW midazolam.The three groups differed regar-ding dosis and way of application of ketamine (IM10 = 10 mg/kg BW intramuscu-larly; IM07 = 7 mg/kg BW intramuscularly; SC10 = 10 mg/kg BW subcutaneously). After 30 minutes anaesthesia was partially antagonised with 100 µg/kg BW atipa-mezole i.m.. Sedation, muscle relaxation, analgesia, and overall anaesthetic impression were compared by a scoring protocol. Reactions to painful stimuli of clamp-ing the spermatic cord or the ovarial ligament including the A. ovarica were jud-ged, too. All animals lost their righting reflex and could be placed in dorsal recum-bency.The MMK-anaesthesia with 10 mg/kg ketamine i.m. is very useful for neutering ferrets. Respiratory depression and bradycardia typically for medetomidine were seen in all three combinations, but quickly reversed after partial antagonisation. Induction and intubation, followed by inhalation anaesthesia, were possible with all three regimes.

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