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Wie sollten Katzen mit Nierenerkrankung im Frühstadium gefüttert werden?
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Wie sollten Katzen mit Nierenerkrankung im Frühstadium gefüttert werden?

Journal Club

Katzenfütterung im Frühstadium chronischer Niereninsuffizienz

Bei chronischer Nierenerkrankung ist ein eingeschränkter Phosphor- und Proteingehalt des Futters Dreh- und Angelpunkt der Therapie. Im Frühstadium gilt aber: Protein und Phosphor dürfen nicht zu stark reduziert werden.

  • Die chronische Nierenerkrankung wird entsprechend dem Grad der Azotämie in 4 Stadien eingeteilt. Katzen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung profitieren von Futter mit eingeschränktem Phosphor- und Proteingehalt.
  • Eine aktuelle Studie hat welches Futter für Katzen mit chronischer Nierenerkrankung in Stadium 1 oder 2 empfehlenswert ist. Das Fazit: Der Phosphor- und Proteingehalt sollte nur moderat reduziert sein.

Feinjustierung gefragt

Bei azotämischer chronischer Nierenerkrankung (CNE) ist ein eingeschränkter Phosphor- und Proteingehalt des Futters Dreh- und Angelpunkt der Therapie, aber für Katzen mit CNE im Frühstadium wurden die Langzeitfolgen einer solchen Diät auf die Nierenfunktion bisher wenig untersucht. Jetzt liegen Ergebnisse einer Laborstudie mit 19 Katzen vor, die zu Studienbeginn im CNE-Stadium 1 oder 2 waren.

Langzeitstudie mit Futterwechsel


Top Job:


Alle Katzen erhielten in der ersten Studienphase über 18 Monate ein stark protein- und phosphorreduziertes Trockenfutter (Royal Canin Veterinary Diet Feline Renal Dry, Protein: 59 g/Mcal, Phosphor: 0,84 g/Mcal, Kalzium-Phosphor-Verhältnis: 1,9).

In der zweiten Studienphase erhielten die Tiere für 22 Monate ein moderat protein- und phosphorreduziertes Futter (zu je 50 Prozent des Engergiebedarfs Nass- und Trockenfutter, (Royal Canin Senior Consult Stage 2 [jetzt umbenannt zu Royal Canin Early Renal], Protein: 76 bis 98 g/Mcal, Phosphor: 1,4 bis 1,6 g/Mcal, Kalzium-Phosphor-Verhältnis: 1,4 bis 1,6). Gemessen wurden unter anderem Gesamtkalzium, Phosphor und das Hormon FGF23, das an der Phosphatregulation beteiligt ist.

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Zu Studienbeginn lagen die mittleren Kalzium-, Phospor- und FGF23-Werte im Normalbereich gesunder Katzen. Der Phosphorwert blieb im gesamten Studienverlauf relativ konstant.

In der ersten Studienphase, unter strikter Protein- und Phosphorreduktion, erhöhten sich die mittleren Kalziumspiegel und überstiegen gegen Ende bei fünf Katzen die Normobergrenze für Gesamtkalzium und bei 13 Katzen für ionisiertes Kalzium. Der mittlere FGF23-Spiegel stieg auf das 2,72-fache des Ausgangswertes an. In der zweiten Studienphase, unter moderater Protein- und Phosphorreduktion, normalisierte sich bei allen zuvor hyperkalzämischen Katzen das Gesamtkalzium und bei mehreren dieser Katzen das ionisierte Kalzium. Der mittlere FGF23-Spiegel halbierte sich.

Fazit

Katzen im Frühstadium einer CNE entwickelten bei starker Protein- und Phosphorreduktion eine Hyperkalzämie, die sich nach Umstellung auf ein Futter mit moderat reduziertem Protein- und Phosphorgehalt zurückbildete. Außerdem besserten sich bei der moderaten Diät die Nierenmarker und das Kalzium-Phosphor-Verhältnis. Die Autoren schließen, dass ein Futter mit mäßig reduziertem Protein- und Phosphorgehalt für Katzen im CNE-Frühstadium vorteilhaft sein kann. 

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