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Der Praktische Tierarzt

Kastration des Hengstes – primäre Wundheilung und Komplikationen

Der Praktische Tierarzt 85, 28-36

Publiziert: 01/2004

Zusammenfassung

Bei 162 Hengsten, die unter Feldbedingungennach der Methode mit primärer Wundheilung kastriertwurden, wurden postoperative Komplikationen, derenEinfluss auf die Wundheilung sowie auf den Verlaufder Rekonvaleszenz und deren Behandlung analysiert.Der Einfluss des Alters des Pferdes auf die Heilung derKastrationswunden und auf das Auftreten von Komplikationensowie der Effekt einer Ablation des Skrotumsauf das Vorkommen postoperativer Schwellungenwurden untersucht. Zur Bewertung des Eingriffswurde auch die Aussage der Besitzer bzw. Trainer derPferde herangezogen. Von den insgesamt 162 kastriertenPferden verlief die Heilung bei 91 Tieren (56,2 %)ohne Komplikationen, bei 71 Patienten (43,8 %) war dieRekonvaleszenz von kleineren oder größeren Komplikationenbegleitet. Bei nur 11 Pferden (6,8 %) war infolgepostoperativer Probleme ein ein- oder mehrmaligestierärztliches Eingreifen notwendig. Von insgesamt 162kastrierten Pferden wurde bei 34 (21 %) Patienten einepartielle Hodensackablation durchgeführt, eine Kastrationohne partielle Hodensackablation bei 128 (79 %)Pferden. Ein Vergleich dieser beiden Patientengruppenergab keine signifikanten Unterschiede im Auftreteneines postoperativen Wundödems. Die Auswertungvon nach der Operation auftretenden Komplikationenbei der Gruppe der ein- bis zweijährigen, der drei- bisvierjährigen und der fünfjährigen und älteren Pferdezeigte das geringste Vorkommen von Problemen nachder Kastration bei ein- und zweijährigen Pferden. Vonden insgesamt 65 Pferdebesitzern, die jeweils ein odermehrere operierte Pferde besaßen und das Ergebnis desEingriffs bewerteten, bevorzugten 58 (89,2 %) eindeutigdie Kastration mit primärer Wundheilung. AufGrundlage der erzielten Ergebnisse kann die Operationmit primärer Wundheilung auch für unter Feldbedingungendurchgeführte Operationen empfohlenwerden. Komplikationen, die diese Methode begleiteten,waren in den allermeisten Fällen gut zu behandelnund für die Patienten nicht lebensgefährlich.

 

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