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Der Praktische Tierarzt

Kardiologische Diagnostik beim Pferd in der Praxis

Der Praktische Tierarzt 91, 668-675

Publiziert: 08/2010

Zusammenfassung

Die Untersuchung und Beurteilung von Pferdenmit Herzerkrankungen stellt eine Herausforderung für den Tierarztdar. Insbesondere die Beurteilung bei geringgradigen und mittelgradigenBefunden fällt häufig schwer, da viele Pferde sie ohneLeistungsbeeinträchtigung tolerieren. Bei Abweichungen von denphysiologischen Befunden, die im Rahmen der klinischen Untersuchungdes kardiovaskulären Systems auftreten, sollte der Besitzerdahingehend informiert werden, dass mithilfe der klinischen Untersuchungmeistens keine exakte Diagnose gestellt, sondern lediglichder Verdacht auf ein kardiologisches Problem geäußert werdenkann, da Herzarrhythmien nicht grundsätzlich pathologisch sindund Herzgeräusche nicht immer eine Bedeutung für die Herzfunktionhaben müssen. Deshalb sollten weiterführende Untersuchungenzur Abklärung der Ursache empfohlen werden. Dazu gehören dasRuhe-/Belastungs- und Langzeit-EKG, die Echokardiografie, dieStressechokardiografie, die Herzkatheteruntersuchung sowie spezielleLaboruntersuchungen. Neben einer guten Geräteausstattungist für die weiterführenden kardiologischen Untersuchungen auchein erfahrener Untersucher nötig. Der Tierarzt sollte bei bekannterHerzerkrankung eines Pferdes berücksichtigen, dass eine weitereNutzung neben einer gesundheitlichen Gefährdung für das Pferdauch eine mögliche Gefahr für den Reiter darstellen kann. Je weiterführenderdie kardiologischen Untersuchungen sind, desto mehrInformationen stehen dem Tierarzt zur Erstellung einer Diagnoseund Prognose zur Verfügung. Eine entsprechende Aufklärungder Besitzer über mögliche Untersuchungsmethoden und derenAussagekraft ist deshalb empfehlenswert. Pferde kompensierenHerzerkrankungen meist lange Zeit ohne Leistungseinschränkungsehr gut. Tritt eine klinisch sichtbare Herzdekompensation ein, geschiehtdies meist innerhalb weniger Wochen. Aus diesem Grundeist ein engmaschiges Nachuntersuchen kardiologischer Patientenbei weiterer reiterlicher Nutzung aus Sicherheitsgründen empfehlenswert.

 

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