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Foto: Vadim - stock.adobe.com
  Die im illegalen Handel am häufigsten vertretene Rasse ist der Zwergspitz.

Tierschutz

Illegaler Tierhandel bricht traurigen Rekord

Die Pandemie lässt die Anzahl illegal importierter und gehandelter Welpen dramatisch steigen: 2020 wurden dreimal so viele Hunde und sogar sechsmal so viele Katzen wie im Jahr zuvor gehandelt.

Diese Zahlen sind einer Auswertung des Deutschen Tierschutzbundes zu entnehmen, der jährlich alle bekannt gewordenen Fälle von illegalem Tierhandel erfasst. Insgesamt waren 2020 1.221 Tiere betroffen, davon über 1.050 Hunde, zum überwiegenden Teil Welpen. Die realen Zahlen liegen vermutlich weitaus höher, da nur ein kleiner Teil der Fälle überhaupt bekannt wird.

Für das laufende Jahr stellen die Tierschützer eine düstere Prognose: Allein von Januar bis Ende März wurden mit 112 Fällen und fast 800 betroffenen Tieren schon knapp zwei Drittel der Fälle des gesamten letzten Jahres verzeichnet. Die Händler profitieren von der großen Nachfrage nach Welpen in der Corona-Pandemie, die seriöse Züchter kaum noch abdecken können.

Die importierten Welpen sind häufig unterernährt und in einem gesundheitlich schlechten Zustand. Der Tierschutzbund berichtet, dass bei mehr als jedem vierten Welpen mit Durchfall Parvovirose diagnostiziert wurde.

(Auch die Vetmeduni Wien berichtet über einen deutlichen Anstieg an Parvovirose-Fällen durch den illegalen Welpenhandel. Hier lesen Sie mehr.)


Top Job:


Anzeigenmotiv für Tierarztpraxen

Das Bundesministerium für Ernährung und Gesundheit (BMEL) hat gemeinsam mit  Bundestierärztekammer und Tierärzteverbänden eine Informationsoffensive: STOPP dem illegalen Welpenhandel. Teil der Informationsoffensive ist eine Webseite mit zahlreichen Informationen zum Welpenkauf. Ein Anzeigenmotiv wird auf digitalen Anzeigetafeln im öffentlichen Raum und online –unter anderem im Umfeld von Handelsplattformen –sichtbar sein sowie Tierarztpraxen bundesweit zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen:

Hier gibt es weite Informationen zur Kampagne des BMEL.

Hier finden Sie die Auswertung des Deutschen Tierschutzbundes zum Heimtierhandel 2020. 

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