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Kleintierpraxis

Hypertrophe Kardiomyopathie bei der Katze

Feline hypertrophic cardiomyopathy

Kleintierpraxis 61, 560-578

DOI: 10.2377/0023-2076-61-560

Publiziert: 10/2016

Zusammenfassung

Die hypertrophe Kardiomyopathie (HKM) ist die häufigste Herzerkrankung bei der ausgewachsenen Katze. Es ist eine primäre myokardiale Erkrankung, für die bei einigen Rassen eine genetische Mutation als Ursache nachgewiesen wurde. Die Erkrankung ist morphologisch durch eine symmetrische oder asymmetrische linksventrikuläre Hypertrophie eines nichtdilatierten Ventrikels gekennzeichnet, für die keine anderen Ursachen, wie systemische Erkrankungen, gefunden werden können. Liegt eine dynamische Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes vor, so wird von einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie gesprochen. Die Veränderungen am Herzmuskel resultieren in einer diastolischen Dysfunktion, welches eine Vergrößerung des linken Vorhofs und in einigen Fällen Herzversagen zur Folge haben kann. Des Weiteren sind Thrombusbildung im linken Vorhof und arterielle Thrombembolien als Komplikationen bekannt. Das Fortschreiten der HKM und die klinische Präsentation sind hochvariabel, was eine Diagnose erschweren kann. Mittel der Wahl zur Diagnose der HKM ist die Echokardiografie, die die Messung der ventrikulären Dimensionen und Wanddicken und die Beurteilung sekundärer Veränderungen ermöglicht. Für die präklinische Form der HKM ist keine Behandlung bekannt, die ein Fortschreiten der Erkrankung oder Überlebenszeiten positiv beeinflusst. Befindet sich eine Katze im Herzversagen, so ist eine Behandlung mit Furosemid unverzichtbar. Für andere Therapeutika ist die Evidenz limitiert und die Medikamentenwahl hängt von der Schwere und Präsentation der Erkrankung ab. Geht das Herzversagen mit einem Thoraxerguss einher, was bei Katzen nicht selten ist, so muss eine Thorakozentese durchgeführt werden. Die Prognose einer Katze mit HKM ist generell gut. Im Herzversagen sind mediane Überlebenszeiten von sechs Monaten bis zu zwei Jahren berichtet.

Ventrikuläre Hypertrophie
Echokardiografie
Herzversagen
arterieller Thromboembolismus
HKM

Summary

Hypertrophic cardiomyopathy (HCM) is the most common cardiac disease in adult cats. It is a primary myocardial disease and for some breeds, a genetic mutation has been identified as cause. HCM is morphologically characterised by symmetric or asymmetric hypertrophy of a non-dilated left ventricle for which no other causes, such as systemic diseases, have been detected. Hypertrophic obstructive cardiomyopathy is characterised by left ventricular outflow tract obstruction. The left ventricular remodelling that occurs with HCM results in diastolic dysfunction and subsequently left atrial enlargement and, in some cases, heart failure. Thrombus formation within the enlarged left atrium and arterial thromboembolic events are known complications of the disease. The progression and clinical presentations of HCM are highly variable, resulting in a challenging diagnosis. Echocardiography is the method of choice to diagnose HCM as it allows measurements of the left ventricular dimensions and systolic and diastolic wall thicknesses, and the assessment of secondary changes. For preclinical HCM, no treatment is known that will beneficially influence the progression of the disease and survival times. If a cat is in heart failure, furosemide is crucial for stabilisation of the patient. Evidence for other treatment options is limited and the decision which drugs to use depends on the severity and presentation of the disease. If pleural effusion is identified, which is not uncommon in cats with heart failure, thoracocentesis is required. The prognosis of cats with HCM is generally good. For cats diagnosed with HCM and heart failure, median survival times of 6 months up to two years have been reported.

left ventricular hypertrophy
echocardiography
heart failure
arterial thromboembolic event
HCM

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Röntgenbilder können bei der HCM-Diagnostik durchaus hilfreich sein.
Foto: BillionPhotos.com - Fotolia.com

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Röntgen bei Hypertropher Kardiomyopathie

Eine Röntgenuntersuchung ist hilfreich, um eine Herzvergrößerung zu diagnostizieren und das Risiko eines Herzversagens zu beurteilen.