Der Praktische Tierarzt 84, 46-59
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2003
Publiziert: 01/2003
Zusammenfassung
Das Reproduktionsmanagement beim Rind umfasstdie gezielte Anwendung von Prostaglandin F2M,GnRH-Anloga und Gestagenen. Mit PGF2M bzw. seinenAnaloga wird die Rückbildung des Gelbkörpersund damit eine Brunst induziert. Der Ovulationszeitpunktin der induzierten Brunst wird durch die Follikelentwicklungzur Zeit der Behandlung beinflusstund ist daher sehr variabel. Mit GnRH-Analoga wirdeine vermehrte LH-Freisetzung ausgelöst. Dadurchkann eine ungenügende endogene LH-Sekretion kompensiertund eine Ovulation induziert werden. Um nebender Brunstsynchronisation auch eine Synchronisationvon Follikelwachstum und Ovulation zuerreichen, werden GnRH-Analoga und PGF2Mbzw. seineAnaloga in Ovsynch-Programmen kombinert. Sofernkeine befundorientierte, sondern eine terminorientierteBesamung erfolgt, werden jedoch nurTrächtigkeitsraten von etwa 40 % erreicht. Mit exogenenGestagenen (Intravaginalspiralen, Präparate zurInjektion oder oralen Verabreichung) kann der Zyklusvorübergehend blockiert werden. Während der Behandlungerfolgt ein Follikelwachstum und nach Endeder Gestagenbehandlung kommt es zu vermehrter LHSekretion.Bei zyklischen Tieren wird so die Brunst synchronisiertund bei azyklischen Tieren ein Zyklus induziert.